Mit Linux-Rechner

US-Armee erprobt “smarte” Scharfschützen-Gewehre

Elektronik
16.01.2014 11:30
Nachdem das US-amerikanische Start-up TrackingPoint erst kürzlich auf der Elektronikmesse CES ein intelligentes Sturmgewehr enthüllt hat, mit dem selbst unerfahrene Schützen über Hunderte Meter Distanz treffen sollen, werden die computerunterstützten Gewehre des Unternehmens jetzt offenbar auch von der US-Armee erprobt.

Können normale Soldaten mit einem "smarten" Gewehr erfahrenen Scharfschützen mit konventionellen Gewehren das Wasser reichen? Diese Frage versucht die US-Armee offenbar durch Tests mit TrackingPoint-Gewehren zu beantworten.

Das bestätigte das Unternehmen, das vor rund einem Jahr ein intelligentes Scharfschützengewehr und erst vergangene Woche ein "smartes" Sturmgewehr (siehe Infobox) vorgestellt hatte, nun auf einer Waffenmesse in Las Vegas.

70 Prozent Trefferquote bei Neulingen
Selbst Neulinge könnten mit den mit einem Linux-Minicomputer und zahlreichen Sensoren ausgestatteten Hightech-Gewehren des Unternehmens eine 70-prozentige Trefferquote mit dem ersten Schuss erzielen, behauptet die Firma im Gespräch mit dem Rüstungsmagazin "Defensetech".

Und das auf eine Distanz von fast einem Kilometer. Zum Vergleich: Trainierte Scharfschützen haben dem Magazin zufolge beim ersten Schuss auf diese Distanz häufig nur eine Trefferquote von 20 bis 30 Prozent und erreichen die 70-Prozent-Marke erst mit mehreren Schüssen.

Das dürfte auch das Interesse der US-Armee an den hochgezüchteten Gewehren von TrackingPoint erklären. Wenn ein normaler Soldat mit entsprechender Ausrüstung bessere Leistungen als ein Profi-Scharfschütze liefern könnte, wäre das ein nicht zu unterschätzender Vorteil für die Streitkräfte.

Hightech-Zielfernrohr mit Linux-Computer
Technisch realisiert wird die hohe Präzision der "smarten" Gewehre durch ein Spezial-Zielfernrohr mit eingebautem Linux-Computer. Das Fernrohr verfügt über ein LCD-Display, Laser-Entfernungsmesser und ein WLAN-Modul.

Auch Sensoren für Windrichtung, Luftdruck und Windgeschwindigkeit hat die Waffe an Bord – um aus den gewonnenen Daten die genaue Flugbahn des Geschosses zu errechnen, noch bevor es abgefeuert wird.

Die Flugbahn wird vom Gewehr beim computerunterstützten Abfeuern verwendet. Drückt der Schütze den Abzug, wartet das Gewehr auf den auf Basis der herrschenden Bedingungen und der voraussichtlichen Flugbahn des Projektils optimalen Moment, um den Abzug freizugeben. Erst wenn die Waffe eine hohe Trefferchance errechnet, wird tatsächlich gefeuert.

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