Abnahme irreversibel

Riesiger Antarktis-Gletscher schmilzt unaufhaltsam

Wissenschaft
13.01.2014 09:40
Der Pine-Island-Gletscher, der längste und am schnellsten fließende Gletscher der Antarktis, wird einer am Sonntag veröffentlichten Studie zufolge immer kleiner. Sein Schmelzen ist demnach unaufhaltbar und die Folgen für das Ansteigen der Weltmeere können enorm sein, warnen Forscher.

Ein internationales Wissenschaftlerteam von der Universität im französischen Grenoble erwartet, dass der schrumpfende Gletscher das Meeresniveau in zwanzig Jahren um bis zu einen Zentimeter ansteigen lassen könne. Die "Abnahme" des Gletschers, von dem erst im Juli vergangenen Jahres ein riesiger, 720 Quadratkilometer großer Eisberg abgebrochen ist (siehe Infobox), sei "irreversibel".

Verliert pro Jahr 20 Milliarden Tonnen Eis
Der Pine-Island-Gletscher befindet sich im Westen der Antarktis. Seit Beginn des Jahrtausends sei er rund zehn Kilometer kürzer geworden, schreiben die Forscher vom Institut für Gletscherforschung und Geophysik an der Universität Grenoble. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Schmelze beschleunigt, im Schnitt seien in den Jahren von 1992 bis 2011 pro Jahr 20 Milliarden Tonnen Eis geschmolzen. Insgesamt habe die westliche Antarktis-Eisdecke dadurch bis heute um rund 20 Prozent abgenommen.

Schmelzwasser lässt Meeresspiegel ansteigen
Es müsse damit gerechnet werden, dass der jährliche Verlust auf bis zu 100 Milliarden Tonnen anwachse, heißt es in der Studie. Die Menge entspreche den Berechnungen zufolge einem durchschnittlichen Anstieg der Meeresspiegel um je 3,5 bis 10 Millimeter in den kommenden 20 Jahren. Im Jahr 2010 stieg der weltweite Meeresspiegel um 3,2 Millimeter. Er lag damit um fast das Doppelte über dem Niveau von vor rund zwei Jahrzehnten.

Der Weltklimarat geht in seinem im September veröffentlichten neuesten Bericht davon aus, dass der Anstieg des Meeresspiegels bis 2100 zwischen 26 und 82 Zentimeter betragen dürfte (siehe Infobox) - eine große Bedrohung für die Zukunft vieler Küstenstädte und Inseln.

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