Trends von der CES

Rechner für das Handgelenk: Das bringt 2014

Elektronik
11.01.2014 17:00
Nach Smartwatches und Tablets ist im wahrsten Sinne des Wortes tragbare Technik zum Anziehen der nächste große Trend am Elektronikmarkt. Auf der soeben zu Ende gegangenen Branchenmesse CES in den USA haben viele große und kleine Elektronikhersteller ihre Konzepte für am Körper getragene Technik vorgestellt. krone.at hat die interessantesten Geräte für Sie zusammengefasst.

So richtig ins Rollen gebracht hat den Hype um die Handgelenkrechner vor etwas mehr als einem Jahr die über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte Smartwatch Pebble. Der Funktionsumfang der Pebble entsprach zum Start ziemlich genau dem, was später auch die intelligenten Uhren der IT-Riesen Samsung und Sony konnten: Benachrichtigungen anzeigen und einige Funktionen am Smartphone steuern.

Pebble Steel: Jetzt endlich auch in schön
Auf der CES 2014 hat das Unternehmen hinter der Pebble-Smartwatch nun den Nachfolger des Smartwatch-Wegbereiters angekündigt: die Pebble Steel. Beim Funktionsumfang hat sich gegenüber dem ersten Modell allerdings wenig getan. Immer noch versteht sich die Smartwatch vor allem als Smartphone-Außenstelle, über die Benachrichtigungen schnell zum Nutzer gelangen.

Verbessert wurde die Pebble in der Steel-Version vor allem beim Design: Der ausnehmend hässliche Hartplastik-Look der ersten Version weicht bei der Pebble Steel einem Metallchassis mit vielgliedrigem Metall-Armband, wie es auch bei normalen Uhren eine gute Figur machen würde.

Auch Dicke und Gewicht wurden reduziert – bei einer im Smartwatch-Bereich immer noch stattlichen Akkulaufzeit von fünf bis sieben Tagen. Die Pebble Steel soll in den USA bereits Ende des Monats erscheinen. Kostenpunkt: 250 Dollar.

Die Unscheinbare: Martian Notifier
Ansehnliche Smartwatches haben auch andere Hersteller angekündigt. Der Uhrenhersteller Martian beispielsweise, dessen intelligente Uhr Notifier auf den ersten Blick kaum an eine Smartwatch erinnert. Mit analogem Ziffernblatt und buntem Metallarmband ginge der Notifier ebenso gut als modische Herrenuhr durch.

Erst beim genauen Hinsehen offenbart sich das kleine OLED-Display unterhalb des Ziffernblatts, auf dem Infos zu Anrufen, SMS und sozialen Netzwerken angezeigt werden. Die Martian Notifier soll im zweiten Jahresviertel für rund 130 Dollar auf den Markt kommen.

Sonostar mit gebogenem Display
Ein anderes Unternehmen, das auf der CES mit ansehnlichen Smartwatches seinen Teil vom Wearable-Kuchen abhaben möchte, ist Sonostar. Die Besonderheit der Sonostar-Smartwatch: Sie verfügt über ein stromsparendes E-Ink-Display wie die Pebble, das allerdings im Gegensatz zu jenem im Smartwatch-Vorreiter gebogen ist.

Ansonsten geht Sonostar den gleichen Weg wie die meisten anderen Hersteller: Die Uhr selbst hat nur wenige Fähigkeiten und tut nicht viel mehr als jene Infos anzuzeigen, für die man sonst das Smartphone-Display bemühen müsste. Die 180-Dollar-Uhr soll im ersten Jahresviertel erscheinen.

Neptune Pine: Die Standalone-Smartwatch
Eine Smartwatch, die sich beim Funktionsumfang wirklich von der Masse abhebt, ist die Neptune Pine. Im Gegensatz zu allen anderen in diesem Artikel vorgestellten Geräten funktioniert sie auch ohne Smartphone und versteht sich als Einzelgerät. So läuft auf der Uhr mit ihrem 2,4-Zoll-Display Android in der Version Jelly Bean, auf dem klassische Smartphone-Apps ausgeführt werden können.

Die Neptune Pine verfügt über Kameras, ein GPS-Modul und die üblichen Sensoren. Das aller Voraussicht nach recht klobige Gerät kommt im März auf den Markt und soll zum Start 335 US-Dollar kosten. Der Smartwatch-Teil soll sich vom Uhrband lösen lassen und kann dann auch an anderen Accessoires befestigt werden.

LG macht den Fitness-Tracker smarter
Einen anderen Weg als Neptune geht der südkoreanische Elektronikriese LG. Das Unternehmen hat auf der CES ein Fitness-Armband angekündigt, das über ein kleines Display auch Smartwatch-Funktionalitäten mitbringt. Das LG Lifeband Touch kommt mit zahlreichen Sensoren und fungiert so etwa als Schrittzähler und Bewegungsmesser und überträgt die gesammelten Daten via Bluetooth auch ans Smartphone.

Die Datenübertragung klappt dabei nicht nur vom Lifeband zum Smartphone, sondern auch umgekehrt. So kann das Fitness-Armband von LG etwa auch Infos zu verpassten Anrufen und SMS anzeigen oder den Musikplayer am Handy steuern. Das Lifeband kommt in den USA noch im ersten Halbjahr 2014 auf den Markt, ein Preis ist noch nicht bekannt.

Sony beschränkt sich auf Selbstvermessung
Generell waren Fitnessarmbänder neben Smartwatches das zweite große Wearable-Thema auf der CES. Nachdem Hersteller wie Nike, Jawbone und Fitbit längst entsprechende Geräte anbieten, wollen zunehmend auch die großen IT-Riesen ihren Teil vom Kuchen abhaben. So auch Sony mit seinem auf der CES angekündigten Smartband.

Das kommt im Gegensatz zum LG-Gerät ohne Display aus und beschränkt sich tatsächlich auf das Sammeln von Informationen, die dann an das Handy gesendet werden und Aufschluss über die eigene Aktivität geben. Laut Sony soll sein Fitness-Armband allerdings nicht nur Schritte und Distanzen zählen, sondern auch protokollieren, was der Träger sonst so den ganzen Tag macht. Dargestellt soll das Ganze dann mit einer Smartphone-App werden. Wann Sonys Selbstvermessungs-Gadget auf den Markt kommt, steht noch nicht fest.

Razer bringt Armband mit zwei OLED-Displays
Einen ähnlichen Weg wie Sony geht der auf Gaming-Hardware spezialisierte Hersteller Razer, dessen smartes Armband Nabu im Gegensatz zur Konkurrenz aus Japan aber gleich zwei Displays mitbringt. Sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite des Nabu hat Razer OLED-Displays verbaut, die Informationen vom Smartphone darstellen.

Daneben fungiert das Armband ebenso wie jene von Sony und LG als Fitness-Tracker, zählt Schritte und misst andere Biodaten, die dann ans Smartphone gesendet werden. Einige soziale Features – das Armband soll seinen User etwa benachrichtigen, wenn Facebook-Freunde in der Nähe sind – sind ebenfalls an Bord. Das Razer-Armband soll im ersten Jahresviertel auf den Markt kommen. Der Preis ist noch unbekannt.

Fazit: Mehr vom Gleichen
Diese unvollständige Auswahl der interessantesten Wearable-Neuheiten der CES 2014 zeigt: Wirklich bahnbrechende Produkte hatten die Hersteller auf Amerikas größter Messe für Unterhaltungselektronik nicht im Gepäck. Die meisten kommenden Smartwatches sind weiterhin nicht mehr als ein Zweitdisplay fürs Smartphone, werden aber zumindest zunehmend ansehnlich.

Echte Alleskönner wie die Neptune Pine sind zwar interessante Konzepte, für den Praxiseinsatz aber noch viel zu groß. Außerdem dürfte sich auf einem solchen Handgelenkrechner die Texteingabe als schwierig erweisen.

Interessant sind jene Ansätze, bei denen Fitness-Tracker und Smartwatch verschmelzen – nicht nur, weil sie aus zwei Geräten eines machen, sondern auch, weil sie auf den ersten Blick weniger klobig als "echte" Smartwatches erscheinen. Letztlich dürfte es aber vor allem eine Frage des Preises sein, ob sich die neuen Wearables der CES am Markt behaupten können. Wirklich gebraucht werden sie nämlich nicht. Stimmt der Preis, könnten sie sich aber als cooles Accessoire erweisen.

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