Kritik vom VKI

Kontaktloses Zahlen verunsichert Bankkunden

Web
08.01.2014 14:02
Das kontaktlose Zahlen mittels Bankomatkarte ohne PIN und Unterschrift verunsichert die Kunden, ist der Verein für Konsumenteninformation überzeugt. Die neuen Karten sind seit geraumer Zeit mit der Funktechnik Near Field Communication (NFC) ausgestattet, die rasch Kleinbeträge ausbezahlen lässt. "Die Funktion muss ohne bürokratische Hürden abstellbar sein", meint jedoch VKI-Jurist Peter Kolba.

Denn nicht jedes Geldinstitut lässt den Kunden frei entscheiden, ob er diese Funktion haben möchte oder nicht. Die Konsumenten würden "zwangsbeglückt", so Konsumentenschützer Kolba.

NFC ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Datenaustausch über kurze Entfernungen von wenigen Zentimetern. Das System kommt bei sogenannten Low Value Payments zum Einsatz, also bei Zahlungen von Kleinbeträgen bis 25 Euro. Die Bezahlung erfolgt nach dem "Tap and Go"-Prinzip: Man nimmt seine Karte zur Hand, hält sie in unmittelbare Nähe des Bezahlterminals (maximal vier Zentimeter) und schon ist die Ware bezahlt.

VKI fordert: Funktion muss abschaltbar sein
Früher hätten die Bankomatkarten ohne PIN oder Unterschrift keinen Schaden anrichten können, meinte Kolba. Dem ist jedoch nicht mehr so. "Unsere Forderung: Diese Funktion muss abstellbar sein", erklärt der Jurist.

Bereits vor Einführung von NFC schlugen Experten Alarm, dass das kontaktlose Zahlen auch Betrüger auf den Plan ruft. "Was für den Bürger einfach ist, ist auch für den Betrüger einfach", warnte lang vor der Einführung der NFC-Funktion der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Mario Hejl. Da die Daten unverschlüsselt abgespeichert werden, sei das Ausspionieren der Karten einfach.

Daten werden mit Handy-Apps abgefangen
Bisher ist es laut Kolba zwar zu keinem Vorfall gekommen, bei dem Geld durch das Scannen der Karte ungewollt abgebucht wurde. Doch sei die Technologie erst seit Kurzem in Betrieb. Es scheine nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Betrüger auf den Plan gerufen werden. Zudem sind laut Medienberichten bereits Apps in Betrieb, die ein Ausspionieren möglich machen.

Bereits vor anderthalb Jahren ließen etwa Reporter der ARD-Sendung "Report München" eine Android-App entwickeln, mit der die Daten NFC-fähiger Kreditkarten ausgelesen werden können. Das Auslesen funktionierte nur deshalb, weil die Daten unverschlüsselt auf dem NFC-Chip gespeichert werden. Das Bundeskriminalamt rät, Abbuchungen regelmäßig zu beobachten und bei SMS-Verständigungen nach Abbuchungen den Kontostand zu kontrollieren.

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