"Am Boden zerstört"

Lindsey Vonn: “Ich muss für Olympia absagen”

Sport
07.01.2014 14:40
Sie hatte bis zuletzt verzweifelt gekämpft, doch Lindsey Vonn muss nach der WM in Schladming auch beim nächsten Großereignis in Sotschi zuschauen. Die 29-jährige US-Amerikanerin wird nach ihrem neuerlichen Kreuzbandriss im rechten Knie nicht mehr rechtzeitig fit. "Ich muss für Olympia absagen", teilte Vonn am Dienstag via Facebook mit.

"Ich bin am Boden zerstört, ankündigen zu müssen, dass ich nicht in der Lage sein werde, in Sotschi an den Start zu gehen", schrieb die Abfahrtsolympiasiegerin von Vancouver 2010. "Ich habe alles nur Mögliche gemacht, um irgendwie stark genug zu werden. Aber ich habe realisiert, dass mein Knie zu instabil für dieses Level ist", heißt es auf ihrer Facebook-Seite.

Karriereende kein Thema
Vonn zeigte sich aber bereits wieder kämpferisch, denn sie wird die Ski keinesfalls schon ins Eck stellen. "Ich werde schon bald eine Operation haben, damit ich für die Heim-Weltmeisterschaften in Vail im kommenden Februar bereit bin", versprach sie ihren Fans. Als positiven Aspekt erwähnte sie, dass es nun einen zusätzlichen Platz für eine ihrer Teamkolleginnen im Kampf um Gold geben werde. Vonn bedankte sich bei ihren Anhängern für den großen Zuspruch. "Ich werde alle Olympiateilnehmer anfeuern und besonders das Team USA!"

Schon vor wenigen Tagen hatte US-Damenchef Alexander Hödlmoser erklärt, dass bei Vonn "an Skifahren derzeit nicht zu denken" sei. Trotz aller Zuversicht - Vonn kreierte sogar gemeinsam mit ihren Fans ein eigenes Olympia-Design für ihren Helm - musste sie letztlich doch der traurigen Wahrheit ins Gesicht blicken.

Höfl-Riesch: "Tut mir sehr leid für Lindsey"
Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch fühlt mit ihrer Freundin. "Es tut mir sehr leid für Lindsey, das ist echt hart. Ich kann nachempfinden, wie schwer ihr die Absage gefallen sein muss", ließ sie über ihr Management mitteilen. Höfl-Riesch selbst hatte nach zwei Kreuzbandrissen im Jahr 2005 die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin verpasst.

Bill Marolt, Präsident des US-Skiverbandes, blickte schon wieder in die Zukunft und sagte: "Ich habe vollstes Vertrauen, dass Lindsey in der nächsten Saison am Start sein wird. Sie kennt die harte Arbeit, um an die Spitze zu kommen, und hat immer noch wichtige Ziele in ihrer unglaubliche Karriere zu erreichen."

Bei WM in Schladming schwer verletzt
Die vierfache Weltcup-Gesamtsiegerin hatte sich im Februar 2013 bei der Schladming-WM im ersten Rennen, dem Super-G, schwerste Verletzungen im rechten Knie zugezogen. Neun Monate später war bei einem Trainingssturz im November in Copper Mountain das Kreuzband neuerlich gerissen. Ursprünglich war nur von einem Teilabriss die Rede gewesen. Deshalb hatte Vonn auf eine sofortige Operation verzichtet und stattdessen relativ bald das Training wieder aufgenommen.

Schon im Dezember bestritt sie dann die Weltcuprennen in Lake Louise. Die Abfahrt von Val d'Isere hatte Vonn dann aber abbrechen müssen, weil das verletzte Knie keinen Halt mehr geboten hatte. Dort war dann auch offiziell bekannt geworden, dass das Kreuzband komplett gerissen ist.

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(Bild: KMM)



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