Skepsis zum Trotz

Samsung, LG und Sony zeigen neue 4K-Fernseher

Elektronik
07.01.2014 12:18
Konsumenten und Experten sind skeptisch: Braucht man derzeit wirklich einen 4K-Fernseher, zumal es dafür kaum Inhalte gibt? Nur die Hersteller scheinen sicher, dass sich der Trend schon durchsetzen wird, wenn man nur genug Geräte auf den Markt bringt. So haben Samsung, LG und Sony auf der Technikmesse CES in Las Vegas einmal mehr neue 4K-Fernseher vorgestellt, die Preise sind allerdings noch nicht bekannt.

Samsung
Samsung hat auf der CES den angeblich weltweit ersten "Curved Ultra High Definition"-Fernseher vorgestellt - mit stolzen 105 Zoll Bildschirmdiagonale (erstes Bild). Angeblich, weil LG ebenfalls behauptet, das erste solche TV-Gerät auf den Markt zu bringen (siehe unten). Der geschwungene Bildschirm des Samsung-Geräts im 21:9-Format bietet jedenfalls eine Auflösung von elf Millionen Pixeln. Wohnzimmertauglicher soll die U9000-Serie gekrümmter Samsung-TVs sein, die in 78, 65 und 55 Zoll auf den Markt kommen sollen. Auch die Flaggschiff-Serie Full HD H8000 LED TV ist künftig im gebogenen Design zu haben.

Die "Curved"-Fernseher holten Kinoatmosphäre und Action ins Wohnzimmer, so das Versprechen, das gekrümmte Design optimiere Blickwinkel und Sichtweiten und erziele - ganz ohne 3D-Brille - dreidimensionale Effekte. Neben der 4K-Bildqualität sollen lebensechte, intensive Farben und tiefe Kontraste Käufer locken.

Da es noch immer an 4K-Inhalten mangelt, setzt Samsung auf "UHD Upscaling": Die Technologie soll Full-HD, HD und niedrigere Auflösung bestmöglich aufwerten. UHD-Fernseher von Samsung sollen dank One Connect Box zudem zukunftssicher sein, sie soll den Fernseher auf dem neuesten Stand der Technik halten.

Den größten 4K-Fernseher hat Samsung übrigens auch im Angebot, wenn auch ungekrümmt: Die S9-Serie, bereits in 85 Zoll auf dem Markt, ist künftig auch in einer 110-Zoll-Version zu haben. Dazu kommen natürlich praktischere 4K-Geräte, zehn neue Modelle ab 50 Zoll kommen 2014 auf den Markt.

LG
Auch LG setzt in großem Stil auf Fernseher mit extrem hoher Ultra-HD-Auflösung für noch schärfere Bilder. Wie erwähnt, legte auch LG großen Wert darauf zu verkünden, den ersten geschwungenen 4K-Fernseher der Welt im 21:9-Format zu präsentieren: Das Spitzenmodell der Nummer zwei unter den Herstellern von TV-Geräten in Las Vegas ist wie bei Samsung ein Riesenfernseher mit einer Diagonale von 105 Zoll (zweites Bild). Sein gebogenes Display hat eine Auflösung von 5.120 mal 2.160 Bildpunkten.

In Las Vegas kündigte das Unternehmen am Sonntag zudem eine neue Modellreihe mit vier verschiedenen Bildschirmgrößen an. Die Display-Diagonalen reichen von 65 bis 98 Zoll (rund 165 bis 249 Zentimeter).

Sony
Sony präsentiert auf der CES gleich drei neue Modellreihen seiner Bravia-Fernseher: Die X95-Serie mit einem Gerät mit 85 Zoll Diagonale, die X9-Serie mit Modellen in 55, 66 und 79 Zoll sowie die X85-Serie mit Fernsehern in 49, 55 und 65 Zoll. Besonders die Prestige-Serie X95 soll es in sich haben: Sie beinhalte eine Technologie, die den Hell-dunkel-Abstand im Vergleich zu bisher um das bis zu Dreifache vergrößere, und biete extreme Schwarzwerte, verspricht Sony.

Für Live-Übertragungen stehe der aktuelle Standard HDMI 2.0 bereit, 4K-Videos könnten zudem via MHL 3.0 über Tablet und Smartphone auf das TV-Gerät gestreamt werden. Wem ein Fernseher zu gewöhnlich ist, der kann aber auch auf einen der zwei neuen Heimkino-Projektoren VPL-VW500ES und VPL-VW1100ES setzen - auch sie bringen 4K-Inhalte ins Wohnzimmer.

Um davon endlich mehr verfügbar zu machen und die Kundschaft so zu überzeugen, auf 4K-Geräte umzusteigen, setzt Sony zudem auf die Zusammenarbeit mit diversen Firmen. Der besonders in den USA höchst erfolgreiche Streamingdienst Netflix etwa soll schon bald 4K-Inhalte anbieten, Ähnliches ist auch bei YouTube angedacht. Zudem sollen künftig mehr Filme in 4K-Qualität über das hauseigene System "Video Unlimited 4K" und auf Blu-ray verfügbar sein.

Branche hofft auf zahlreiche Abnehmer in den nächsten Jahren
Ob es den Herstellern gelingt, den Kunden die neuen Fernseher schmackhaft zu machen, bleibt abzuwarten. Zuletzt war die Nachfrage deutlich gesunken. Die Branche hatte lange davon profitiert, dass Röhrengeräte durch Flachbildfernseher ersetzt wurden. Danach wurde die Bildqualität immer weiter verbessert.

Nach Zahlen von Marktforschern läuft ein Fernseher im Schnitt achteinhalb Jahre. Chefanalyst Steve Koenig vom Messe-Veranstalter CEA sieht aber Licht am Ende des Tunnels: Viele Verbraucher warteten bereits auf die nächsten Runde technologischer Neuheiten. In den Jahren 2015 bis 2017 würden viele ihre Flachbildfernseher ersetzen.

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