Als Nächstes sei eine T-Shirt-Aktion geplant, sagte Initiatorin Sandra Münch. Es sollten Shirts mit der Aufschrift "Pro Amazon" bedruckt werden. Die Mitarbeiter wollten damit zeigen, dass sie gerne bei dem Branchenriesen aus den USA arbeiten und nicht hinter den seit Monaten andauernden Streiks der Gewerkschaft stehen.
Heiner Reimann von der Gewerkschaft Verdi kritisierte die Aktion als "Spaltung der Belegschaft" und rief zu respektvollem Umgang auf. Mit Blick auf die Amazon-Zentrale sagte er: "Es ist die Frage, wer hinter dieser Aktion steht." Es sei auch "keine Kunst", in einer Zeit, in der Tausende von Aushilfen bei Amazon arbeiten, 1.000 Unterschriften zu sammeln.
Einer Sprecherin des Verdi-Bundesverbandes zufolge sei "da auch Druck ausgeübt" worden. Teilweise hätten demnach Mitglieder der Betriebsleitung danebengestanden, als die Unterschriften gesammelt wurden.
Initiatorin weist Gewerkschaftsvorwurf zurück
Münch wies den Verdacht, die Unterschriftensammlung sei von der Amazon-Geschäftsleitung gelenkt worden, dagegen zurück. "Ganz sicher nicht. Das war eine alleinige Aktion von uns", sagte sie. Auch die T-Shirts werde jeder Mitarbeiter auf eigene Rechnung kaufen. Es werde Bestelllisten geben, in die sich Mitarbeiter freiwillig eintragen könnten.
Die T-Shirt-Aktion solle es neben Leipzig und Bad Hersfeld auch in anderen Amazon-Lagern geben. Münch betonte zudem, dass sich in die Unterschriftenlisten auch viele langjährige, fest angestellte Mitarbeiter eingetragen hätten - und nicht etwa Saisonkräfte, die auf eine Festanstellung hofften.
Amazon begrüßt T-Shirt-Aktion
Ein Amazon-Sprecher begrüßte "diese Aktion, denn sie zeigt, wie die Mehrheit unserer Mitarbeiter denkt. Dass sie faire und gute Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren haben."
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