Neue Rekordstände

2013 war Ausnahmejahr an den Weltbörsen

Wirtschaft
01.01.2014 15:50
Großzügige Notenbanken und gute Konjunkturaussichten weltweit haben den internationalen Aktienbörsen zu einem Ausnahmejahr 2013 verholfen. In New York legte der Dow-Jones-Index übers Jahr um mehr als ein Viertel zu - so stark wie seit 1995 nicht mehr. Der japanische Leitindex Nikkei legte gar um 56 Prozent zu, das ist das beste Ergebnis seit mehr als 40 Jahren. Auch der DAX ging mit einem Plus von 25 Prozent höher denn je aus dem Jahr.

Die Welt-Leitbörse an der New Yorker Wall Street verbuchte Kurssteigerungen wie lange nicht: Auf Jahressicht konnte sich der Dow Jones um rund 26,5 Prozent verbessern - das größte Plus seit 1995. Der S&P-500 stieg seit Jahresbeginn um rund 29,6 Prozent, was das beste Börsenjahr seit 1997 darstellt. Die Nasdaq schoss sogar um 38 Prozent in die Höhe, womit das Technologie-Barometer den stärksten Anstieg in einem Jahr seit 2009 erlebte.

Laut Händlern war es vor allem die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank, die die Aktienkurse auf immer neue Rekordstände klettern ließ - auch wenn die Federal Reserve zuletzt einen schrittweisen Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm angekündigt hatte.

US-Bürger wieder in Konsumlaune
Händler begründeten die allgemeinen US-Kursgewinne auch mit den unerwartet positiven Konjunkturdaten. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher zum Jahresende noch einmal spürbar verbessert: Das Barometer für die Konsumlaune im Dezember stieg auf 78,1 Punkte von revidiert 72,0 Punkten im November, wie das Conference Board am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 5.000 Haushalten mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich einen Anstieg auf 76,0 Zähler erwartet.

Auch der Frankfurter DAX nahm im abgelaufenen Jahr dank guter Liquidität und günstiger Wirtschaftserwartungen viele Hürden: Erst fiel die 8.000er Marke, dann der fünf Jahre alte Rekord von 8.151 Zählern, gefolgt von der 9.000er Marke - und in der vergangenen Woche sprang der DAX auch noch über 9.500 Punkte. "Zweifelsohne haben viele dieses Jahr guten Grund, kräftig zu feiern. Das war ein wirklich gutes Aktienjahr", sagte ein Händler. Der DAX stieg 2013 um präzise 25,5 Prozent auf 9.552 Zähler. Am letzten Handelstag 2013 ging ihm noch etwas die Puste aus: In der Schlussauktion rutschte er doch noch 0,4 Prozent ins Minus.

Kurs-Rallye in Japan
In Japan waren es vor allem staatliche Konjunkturhilfen, die der Börse ihr bestes Jahr seit 1972 bescherten. Angetrieben wurde die Rallye besonders vom weiteren Yen-Rückgang, der seit Jahresanfang von Regierung und Notenbank zur Stützung der heimischen Wirtschaft forciert wurde. Die japanische Währung fiel zum Dollar und zum Euro auf ein neues Fünf-Jahres-Tief. Analysten rechnen mit einer Fortsetzung der Aktien-Rallye. Zwar seien die Kursgewinne schon recht kräftig gewesen. Doch seien die Anleger weiter in Kauflaune und auch für 2014 optimistisch, sagte ein Händler. Auch die meisten anderen Börsen in Fernost verzeichneten 2013 Gewinne. Lediglich die chinesischen Börsen in Shanghai und Hongkong gaben leicht nach.

Der Euro legte 2013 zum Dollar etwa vier Prozent auf 1,3776 Dollar zu. Die Währung profitierte von einer wahrgenommenen Entspannung in der Euro-Krise und ersten Anzeichen einer Konjunkturerholung in den Schuldenstaaten Südeuropas. Experten rechnen allerdings heuer mit einer Trendwende beim Euro, wenn der straffere geldpolitische Kurs der US-Notenbank dem Dollar einen Zinsvorteil verleiht.

Goldbesitzer und Sparer die Verlierer des Jahres
Zu den Verlieren des Wirtschaftsjahres 2013 gehören die Goldbesitzer: Das Edelmetall hat seit Anfang des Jahres fast 30 Prozent an Wert verloren - so viel wie seit 30 Jahren nicht mehr. Im Jänner hatte das Kilo Gold kurzzeitig über 40.700 Euro gekostet, Mitte Dezember war dann ein vorläufiger Tiefstand von rund 29.300 Euro erreicht.

Auch die Besitzer von Sparbüchern hatten 2013 wenig Grund zur Freude. Die rekordtiefen Zinsen lassen Sparer von "kalter Enteignung" sprechen. Denn dadurch werden Sparguthaben unter Berücksichtigung selbst der sehr niedrigen Teuerungsrate aufgezehrt. Neue Sorgen gibt es über einen möglichen Negativzins für Banken, der auch an die Sparer weitergereicht werden könnte.

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