Strafen-Boom

Polizei experimentiert mit geringer Radartoleranz

Motor
30.12.2013 11:05
In der Regel kommen Autofahrer, die nicht mehr als 10 km/h schneller als erlaubt fahren, ohne Radarstrafe davon – nicht so in der Steiermark. Dort bringt die Polizei seit Schulbeginn auch Überschreitungen von unter 10 km/h im Ortsgebiet zur Anzeige. In den vergangenen drei Monaten wurden so fast 56.000 Kfz-Lenker angezeigt, die nach der bisher üblichen, großzügigeren Praxis ungeschoren davongekommen wären.
(Bild: kmm)

Eine am Montag veröffentlichte Statistik zeigt, dass durch die - angekündigte - geringere Toleranz das Temponiveau insgesamt gesenkt werden konnte. Diese "Aktion scharf" soll schwerpunktmäßig fortgesetzt werden. Die Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion setzte einen behördlichen Erlass um, wonach auf "Streckenabschnitten mit Gefährdungspotenzial im Ortsgebiet" der Toleranzbereich enger gefasst wurde.

Die in der Vergangenheit geäußerte Befürchtung, durch rascheres Anzeigen würde es zu einem nicht bewältigbaren Verwaltungsmehraufwand kommen, bestätigte sich jedoch nicht: Gleichzeitig gingen nämlich die Übertretungen im höheren Bereich um mehr als ein Drittel zurück. Unterm Strich war nur ein Plus von drei Prozent an Anzeigen zu verzeichnen.

"Wenn man den Gesamtverlauf der Tempokurve beeinflussen will, nützt es wenig, nur die Spitzen zu kappen. Man muss von der Basis her anfangen", beschreibt der Chef der Landesverkehrspolizei, Wolfgang Staudacher, das durch Studien belegte Verhaltensphänomen. Insofern sei man bei den konzentrierten Kontrollen - wie sie in ähnlicher Weise schon in Tirol und Wien eingeführt wurden - davon ausgegangen, dass weniger Toleranz bei geringeren Überschreitungen auch Auswirkungen auf schwerere Tempodelikte hat.

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(Bild: kmm)



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