Phobos-Rendezvous

ESA-Sonde näherte sich Marsmond bis auf 45 km

Wissenschaft
28.12.2013 08:00
Die Raumsonde "Mars Express" hat sich am Sonntag bis auf nur 45 Kilometer an den Marsmond Phobos annähern. Mit dem Manöver wollen Forscher Erkenntnisse über den inneren Aufbau des Himmelskörpers gewinnen und dessen Masse sowie die sich daraus ergebende mittlere Dichte näher bestimmen.

Die ESA-Raumsonde "Mars Express" umkreist den Roten Planeten auf einer langgezogenen elliptischen Umlaufbahn. Dabei kommt es in regelmäßigen Abständen zu relativ nahen Begegnungen mit dessen beiden Monden Phobos (kleines Bild) und Deimos.

Knapper Vorbeiflug alle fünf Monate
Rund alle fünf Monate kommt es zu relativ knappen Vorbeiflügen von "Mars Express" an Phobos. So näherte sich die Sonde am 4. März 2010 dem Marsmond bis auf eine Entfernung von nur 67 Kilometern an. Dieser Rekord fiel am Sonntag, als die ESA-Sonde Phobos in nur 45 Kilometern Entfernung überflog. Fotos konnte sie aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der sie sich dabei zum Marsmond bewegte, nicht machen.

Obwohl der unregelmäßige, rund 27 x 22 x 18 Kilometer große Marsmond nur eine relativ geringe Masse hat, wird er "Mars Express" bei seiner Passage minimal, aber doch spürbar von seiner Flugbahn ablenken. Aus der Abweichung und der daraus resultierenden geringfügig veränderten Laufzeit der Radiosignale, die die Sonde zur Erde funkt, erhoffen sich die beteiligten Forscher noch genauere Daten über Masse und Dichte, mit denen die Modelle über den inneren Aufbau des Marsmondes weiter präzisiert werden können.

Wie bisherige Untersuchungen ergeben haben, dürfte Phobos im Inneren über eine schwammartige Struktur verfügt, die sich zu bis etwa 45 Prozent aus Hohlräumen zusammensetzt.

Vor zehn Jahren in Kasachstan gestartet
"Mars Express" hat seine Reise am 2. Juni 2003 am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan an Bord einer russischen Sojus-Rakete begonnen. Knapp sieben Monate später startete die Primärmission der Sonde, die eigentlich nur auf zwei Jahre angesetzt war, aber schon mehrmals verlängert wurde.

Die Europäische Weltraumbehörde ESA rechnet damit, dass die Sonde, die den Mars auf einer elliptischen polnahen Bahn in einem Minimalabstand von rund 300 und einem Maximalabstand von 11.000 Kilometern umkreist, noch zumindest bis Ende 2014 aktiv sein wird. Mit ihrer Hilfe gelang den Wissenschaftlern in den vergangenen zehn Jahren eine fast vollständige Kartierung der Oberfläche des Mars.

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