Mit allen Ehren

AK-47-Erfinder Kalaschnikow in Moskau beigesetzt

Ausland
27.12.2013 12:20
Mit Salutschüssen seines berühmten Sturmgewehrs AK-47 ist der legendäre russische Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow am Freitag in der Nähe von Moskau beigesetzt worden. Kremlchef Wladimir Putin legte bei dem Staatsbegräbnis in der Nationalen Gedenkstätte einen Kranz zu Ehren des Erfinders nieder. Auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu gab dem Ingenieur das letzte Geleit.

Zunächst wurde Kalaschnikows Sarg von Kränzen umringt in einer riesigen Halle des Mahnmals aufgebahrt. Ringsum bezogen Ehrengarden Stellung. Während der Trauerzeremonie, bei der Kalaschnikows Sohn Viktor Grußworte sprach, wurden drei Kalaschnikow-Salven abgegeben.

Präsident Putin legte einen Kranz mit Rosen nieder. Auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Chef der Präsidialverwaltung, Sergej Iwanow, sowie weitere militärische und zivile Vertreter des Staates nahmen an der Zeremonie teil. Regierungschef Dmitri Medwedew ehrte ihn als "Erfinder eines legendären Sturmgewehrs, das seit Jahrzehnten eine dominierende Rolle auf dem Weltmarkt hat".

In Kurja in der südsibirischen Region Altai, wo Kalaschnikow am 10. November 1919 geboren worden war, nahmen am Freitag der Agentur Interfax zufolge etwa 1.500 Menschen bei einer Gedenkfeier im Heimatmuseum Abschied vom berühmten Sohn des Ortes. "Es sind normale Bewohner und auch viele Soldaten gekommen", sagte Kalaschnikows Neffe Viktor Owtschinnikow.

Robustes Sturmgewehr nach 2. Weltkrieg entwickelt
Im Alter von 94 Jahren war der Tüftler, der in Russland als Nationalheld gefeiert wird, am Montag in Ischewsk rund 1.100 Kilometer östlich von Moskau gestorben. Die nach ihm benannte AK-47 (Awtomat Kalaschnikowa) mit dem gekrümmten Magazin gilt als die am meisten verbreitete Schusswaffe der Welt. Der Konstrukteur hatte das robuste Sturmgewehr nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, als er sich von einer Verletzung erholte.

Kalaschnikow: "Einsatz der Waffe nicht meine Schuld"
"Ich erfand eine Waffe, mit der die Grenzen des Vaterlandes verteidigt werden sollten", sagte Kalaschnikow bei einer Zeremonie zu seinem 90. Geburtstag in Moskau. "Es ist nicht meine Schuld, dass sie eingesetzt wurde, wo sie nicht hätte eingesetzt werden sollen." Mit der Waffe wurden - und werden - in etlichen Konflikten weltweit zahllose Menschen getötet. Auch bei Kriminellen ist die Waffe beliebt.

Von dem Erfolg seiner Erfindung profitierte Kalaschnikow wenig. Er bekam kein Geld aus dem Verkaufserlös und lebte trotz zahlreicher Auszeichnungen in bescheidenen Verhältnissen.

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