Mittels Chemikalie

Muskelalterung bei Mäusen rückgängig gemacht

Wissenschaft
25.12.2013 08:00
Alterung galt bis dato als eine Einbahnstraße, doch jetzt haben englische und australische Wissenschaftler bei Tierversuchen eine Ursache des Alterns entdeckt, die offenbar reversibel ist. Mithilfe einer Chemikalie namens NAD gelang es ihnen, die Muskeln von älteren Mäusen wieder zu verjüngen.

Wie ein Team um den Genetiker David Sinclair von der Harvard Medical School und Forscher des National Insitute on Aging sowie der University of New South Wales in Sydney herausfanden, ist für den Alterungsprozess von Zellen u. a. der langsame Zusammenbruch der Kommunikation zwischen dem Zellkern und den Mitochondrien (den Kraftwerken der Zellen, Anm.) verantwortlich.

Bei Mäusen Muskelzellen verjüngt
Durch Gaben von Nicotinamidadenindinukleotid (NAD), einem Koenzym, das im Körper von Säugern an zahlreichen Redoxreaktionen des Zellstoffwechsels beteiligt ist, dessen Konzentration aber mit steigendem Alter sinkt, gelang ihnen bei älteren Mäusen die Verjüngung von Muskelzellen. Gewebeproben zeigten, dass die Zellen jenen deutlich jüngerer Nager glichen. Die Muskelstärke selbst verbesserte sich aber nicht, berichten die Forscher im Fachmagazin "Cell".

"Der Alterungsprozess, den wir entdeckt haben, lässt sich mit einem verheirateten Paar vergleichen. Wenn man jung ist, redet man viel miteinander, aber im Laufe der Jahre wird die Kommunikation immer schlechter", erklärt Sinclair. "Und wie bei einem Paar löst die Wiederherstellung einer guten Kommunikation das Problem." Genau das sei mithilfe von Gaben einer Chemikalie, die im Körper der Tiere in NAD umgewandelt wird, bei den Mäusen gelungen, so die Forscher.

Verjüngungspille vorerst eine Utopie
Eine "Heilung" vor der Alterung sei aber noch nicht in Sicht, denn andere Aspekte des Alters, wie etwa die Verkürzung der sogenannten Telomere oder die Schädigung des Erbguts können mit den NAD-Gaben nicht rückgängig gemacht werden. Eine Verjüngungspille bleibe also weiter Utopie, so die Forscher.

Möglichweise könne durch die Einnahme eines entsprechenden Medikaments ab etwa dem 40. Lebensjahr das Altern aber in Zukunft etwas angenehmer verlaufen, glauben die Wissenschaftler. Noch sei das aber nur eine Vermutung, die man erst durch Studienergebnisse belegen müsse, weshalb sie für 2015 klinische Studien planen.

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