Ganz schön dreist

Tadschikischer Präsidenten-Clan fährt Diebes-Autos

Motor
20.12.2013 12:17
Dass in der ehemaligen Sowjetunion teils andere Gesetze gelten als im Westen, ist ein offenes Geheimnis. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Fuhrpark des Präsidenten-Clans von Tadschikistan – denn der besteht unter anderem aus gestohlenen Autos, wie "Bild" berichtet.
(Bild: kmm)

Deutsche Behörden haben per GPS 200 gestohlene Luxuskarossen in der autoritären Ex-Sowjetrepublik geortet, davon allein 93 BMWs. Doch was erst einmal ein toller Fahndungserfolg ist, wird zur Staatsaffäre: Offenbar fährt die Familie des Präsidenten Emomalii Rahmon viele der geklauten Fahrzeuge.

Konsequent ignorieren tadschikische Behörden Nachfragen nach Kaufbelegen oder Käufernamen. Aus gutem Grund: Berlins Justizsenator Thomas Heilmann informierte das Auswärtige Amt "Bild"-Informationen zufolge darüber, dass sich die "Mehrheit der Fahrzeuge (…) im Besitz von Personen, die wirtschaftlich und familiär mit der Familie des tadschikischen Präsidenten verbunden sind", befindet.

Eine Sprecherin des deutschen Justizsenators Thomas Heilmann bestätigte den Bericht. Tadschikistan hingegen hat die Vorwürfe jetzt zurückgewiesen. "Das ist ein Versuch, dem Image Tadschikistans einen Schlag zu verpassen", sagte ein Außenamtssprecher am Freitag in Duschanbe.

Nach Angaben der Berliner Justiz vom Donnerstag stellte sie bereits 2011 und 2012 sogenannte Rechtshilfeersuchen an die Behörden in Tadschikistan. Berlin bat um Unterstützung und das Beschlagnahmen der Autos. Mehr als Dokumente und Abschriften von Zeugenaussagen kamen in Berlin aber nicht an. Tadschikistan war dem UN-Abkommen gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität von 2009 beigetreten.

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(Bild: kmm)



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