Trotz trister Lage

Wie Sie passable Erträge für Ihr Geld bekommen

Wirtschaft
03.01.2014 14:31
Die Zeiten für Sparer bleiben trist. Ein historisch niedriger Leitzins von 0,25 Prozent für den Euro-Raum freut zwar Kreditnehmer, ist für Sparer jedoch Grund für großen Frust. Wie kann man da anlegen, um noch passable Erträge zu erwirtschaften? Hier einige Vorschläge.

Der Ausblick für die kommenden beiden Jahre lässt keine großen Änderungen in der gesamtwirtschaftlichen Situation erhoffen. Lagen die Wachstumswerte für 2013 bei knapp über null Prozent, werden auch für nächstes Jahr nur BIP-Zuwächse von etwa 1,5 Prozent erwartet.

Der Drei-Monats-Euribor, also jener Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, liegt aktuell bei 0,28 Prozent - die Basis für viele Spareinlagen und Kredite. Dem gegenüber stehen Inflationserwartungen von knapp zwei Prozent. Das bedeutet, dass Gelder, die auf Girokonten oder kurzläufigen Sparbüchern mit einer Verzinsung von unter 2,6 Prozent inkl. KESt verzinst sind, real in puncto Kaufkraft weniger wert werden.

Fristigkeit beachten
Achten Sie daher darauf, auf kurzläufigen Sparformen nur jene Gelder liegen zu haben, die Sie auch tatsächlich kurzfristig brauchen, im Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Gelder, die Sie längerfristig binden können, sollten Sie in jene Veranlagungsformen geben, die höhere Erträge bringen.

Richtig verhandeln
Der Vorteil des Kunden ist, dass die Bank Spareinlagen für ihre tägliche Geschäftsgebarung benötigt und ein hohes Volumen an Spareinlagen als ein Indikator für eine solide Grundaufstellung der Bank gesehen wird. Viele Banken versuchen daher, Sparvolumen möglichst zu halten. Es kann sich daher auszahlen, einfach nach einer Sonderkondition zu fragen und bei Nichtgewährung die Bank zu wechseln.

Beträge bündeln
Ihre Ausgangslage für die Gewährung einer Sonderkondition ist natürlich besser, wenn Sie größere Beträge bei der Bank gebunden haben. Denn wenn ein größerer Abfluss an Spargeldern zu befürchten ist, haben die meisten Banken einen zusätzlichen Gestaltungsspielraum bei den Konditionen.

Aktionen abwarten
Viele Banken sind dazu übergegangen, kurzfristige Sonderaktionen anzubieten. Meist sind diese so gestaltet, dass für einige wenige Tage bis Wochen eine Kondition über den auf den Markt üblichen Bedingungen angeboten wird, um speziell für Neukunden attraktiv zu sein. Um von diesen Konditionen zu erfahren, sollten Sie bereits einige Wochen vor Ablauf Ihres aktuellen Sparguthabens bzw. vor dem gewünschten Veranlagungszeitpunkt die Homepages der Banken beobachten oder in den für Sie in Frage kommenden Banken nachfragen, ob Aktionen geplant sind.

Kombiaktionen
Manchmal werden auf für Mehrproduktinhaber Sonderkonditionen angeboten. Banken locken mit Gratiskonten, die für einige Monate von der Kontoführung befreit sind, und bieten im Verbund damit ein günstiges Anlagekonto oder ein Sparbuch mit Sonderkondition an. Auch hier gilt die Devise: nachfragen oder im Web recherchieren.

Alternativen zum Sparbuch
Sparkonten eignen sich aktuell zum Parken eines Notgroschens oder des Angesparten für eine geplante Ausgabe in den nächsten drei bis fünf Jahren. Der Bankenrechner der Arbeiterkammer zeigt einen Vergleich über die tagesaktuellen Konditionen ausgewählter österreichischer Banken.

Wollen Sie Ihr Geld jedoch wirklich für sich arbeiten lassen, sollten Sie auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen - etwa konservative Wertpapiere: Anleihen von Herausgebern mit guter Bonität oder konservativ ausgerichtete Anleihenfonds. Wenn längere Laufzeiten für Sie in Ordnung sind, ist auch Versicherungssparen eine gute Alternative, da Sie hier die steuerliche Belastung reduzieren können und zugleich von den strengen Veranlagungsvorschriften im Deckungsstock profitieren.

Auch indexgebundene Lebensversicherungen sind eine Überlegung wert, wenn man eine gewisse Überzeugung hinsichtlich der Entwicklung des Marktes in den nächsten Jahren verfolgt. Diese Produkte bieten meist eine fixe Mindestauszahlungssumme und daher eine Mindestverzinsung an sowie eine Zusatzertragskomponente, die sich üblicherweise an den Entwicklungen eines Index wie etwa einem Verbraucherpreisindex orientiert. Man sollte sich jedoch genau erklären lassen, wer der Garantiegeber für dieses Produkt ist und wie die Zusatzkomponente arbeitet – sonst kann es leicht heißen: "Außer Spesen nichts gewesen."

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