Revisionsprüfung

ORF: 2,3 Lindner-Millionen an Werber Lebisch

Österreich
12.12.2013 22:27
Die ehemalige ORF-Generaldirektorin Monika Lindner hat in ihrer Zeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Aufträge im Wert von 2,3 Millionen Euro direkt an den Werber Günter Lebisch vergeben. Zu ihm wird Lindner ein persönliches Naheverhältnis nachgesagt, das sie jedoch am Donnerstagabend dementierte. Nach aktuellem Stand der ORF-Revisionsprüfung hat es für jedes der insgesamt 26 Projekte eine entsprechende Leistung gegeben, hatte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zuvor mitgeteilt.

Im untersuchten Zeitraum von 1998 bis 2006 hat Lebischs Firma demnach zwei größere sowie 24 mittlere und kleinere Kampagnenaufträge erhalten, wie Wrabetz dem ORF-Stiftungsrat darlegte. Das umfasst Lindners Tätigkeit als Landesdirektorin in Niederösterreich sowie als Generaldirektorin des Senders. Schwieriger gestaltet sich die Aktenlage zu Lindners Zeit als Chefin des Nachmittags-Formats "Willkommen Österreich".

Wrabetz: "Keine Anhaltspunkte für Unplausibilitäten"
Die Untersuchungen der Revision sind damit zwar noch nicht abgeschlossen, es gebe derzeit aber "keine Anhaltspunkte, dass es Unplausibilitäten gibt", betonte Wrabetz. Das werde noch weiter untersucht, ein Endbericht wird erst im kommenden Jahr vorliegen. Einen konkreten Termin nannte Wrabetz nicht. Der ORF werde darüber hinaus mit der Staatsanwaltschaft Wien kooperieren, die mittlerweile Ermittlungen gegen Lindner eingeleitet hat. "Es ist im Sinne des ORF und von Frau Dr. Lindner, das zu klären", so der Generaldirektor.

Die Vergaben von Lindner waren gesetzeskonform, da der ORF nicht dem Vergaberecht unterliegt. Insgesamt habe Lindner in ihrer Zeit als Generaldirektorin des Unternehmens Ausgaben in der Höhe von vier Milliarden Euro zu verantworten gehabt, womit die an Lebischs Firma gegangene Summe 0,07 Prozent dieses Gesamtvolumens ausmachte.

Lindner: Keine Lebensgemeinschaft mit Lebisch
Am Abend äußerte sich Lindner selbst zu einem nicht unbedeutenden Aspekt der Causa: Lebisch sei weder - wie behauptet - zu ihrer Zeit an der ORF-Spitze ihre Lebensgefährte gewesen, noch sei er das aktuell. "Die behauptete Lebensgemeinschaft besteht nicht", so Lindner in einer schriftlichen Stellungnahme.

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