Primar Clemens Steinwender sprach in einer Pressekonferenz am Dienstag von einem "ersten Schritt einer Revolution in der Schrittmachertechnologie". Herkömmliche Geräte seien relativ groß und mit mindestens einer Sonde ausgestattet. Sie müssen in einem chirurgischen Eingriff implantiert werden und können sich theoretisch entzünden oder von Keimen befallen werden, so der Vorstand der AKh-Kardiologie.
Für das Einsetzen des neuartigen Schrittmachers benötigt man keinen Schnitt mehr und viel weniger Zeit. "Der Patient kann sehr bald mobilisiert werden", erklärte Steinwender. Im Idealfall dürfe man bereits am Tag nach dem Eingriff das Krankenhaus verlassen.
Wird mittels Katheter eingesetzt
Der "Micra"-Herzschrittmacher des US-Medizintechnik-Herstellers Medtronic wird mittels Katheter über die Oberschenkelvene bis ins Herz vorgeschoben (kleines Bild), wo er mit einer Art Anker an der Herzwand fixiert wird. Er kommt gänzlich ohne Kabel aus und sendet die elektrischen Impulse, die das Herz zur Kontraktion anregen, über eine Elektrode am Ende des Systems. Die Lebenszeit der Batterie beträgt laut Angaben des Herstellers bis zu zehn Jahre.
Im Jänner soll das AKh drei bis vier weitere "Micra"-Geräte erhalten, auch in Amsterdam soll es dann erstmals eingesetzt werden. Primar Steinwender geht davon aus, dass in ein bis zwei Jahren 20 Prozent aller herkömmlichen Schrittmacher - also jene, die mit einer Sonde auskommen - durch die Innovation ersetzt werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.