Nicht zu wissen, was mit ihren behinderten Kindern nach dem eigenen Tod passiert, macht die betroffenen Eltern komplett ohnmächtig und hilflos. "Aufgrund unseres Alters sind wir sehr besorgt und verzweifelt darüber, was mit unserem Sohn geschehen wird, wenn wir uns einmal nicht mehr um ihn kümmern können", beschreiben Maria und Josef K. ihre größte Angst.
So wie ihnen geht es vielen Familien in und um Abtenau in Salzburg. Sie bräuchten für ihre behinderten Kinder dringend geeignete Wohnmöglichkeiten, wo sie in Kleingruppen mit der Unterstützung von Betreuern leben können. Seit neun Jahren verspricht die Politik, dass dieses Wohnhaus gebaut wird. Bisher waren das aber nur leere Worte ohne Taten. "Der Antrag auf Wohnversorgung für Menschen mit Behinderung in Abtenau wurde erst kürzlich von den Salzburger Regierungsparteien abgelehnt. Derzeit steht als einzige, aber völlig unpassende Alternative das Altersheim in Aussicht. Diese Situation ist für die Eltern untragbar", so Marianne Hengl, Obfrau vom Verein RollOn Austria, der sich für die betroffenen Familien einsetzt.
Warum die Eltern gerade beim Thema Wohnen allein gelassen werden, versteht auch der Bürgermeister von Abtenau, Johann Quehenberger, nicht. "Die Gemeinden zahlen viel Geld in die Behindertenhilfe ein. Nur kommen die Mittel offensichtlich nicht dort an, wo sie gebraucht werden", zieht er ein bitteres Resümee. Seit Jahren setzt er sich für den Bau einer Betreuungseinrichtung in der Region mit rund 10.000 Einwohnern ein. Im Laufe der Jahre haben mehrere Landesrätinnen und Landesräte eine Lösung versprochen.
Jetzt wäre es Zeit, zu handeln und den Menschen die Angst vor der unsicheren Zukunft ihrer behinderten Kinder zu nehmen, fordert Ihre Ombudsfrau!
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