Tragödie in den USA
Alzheimerpatient wollte in fremdes Haus – getötet
Der ehemalige Armeeoffizier Ronald Westbrook, der gemeinsam mit seiner 70-jährigen Frau Deanne und ihren zwei Hunden in der Stadt Chickamauga im Bundesstaat Georgia lebte, hatte sich am 27. November unbemerkt aus dem Haus geschlichen und war gemeinsam mit seinen beiden Vierbeinern spazieren gegangen. Nach einer dreistündigen Wanderung kam es dann zu dem tragischen Zwischenfall.
Nachbarn durch Läuten und Türrütteln aufgeschreckt
Westbrook ging auf das Haus von Joe Hendrix zu und versuchte durch die Eingangstür einzutreten. Da dies misslang, läutete und rüttelte der 72-Jährige an der Tür. Der 34-jährige Hendrix und seine Verlobte schreckten auf. Während die Frau den Polizeinotruf wählte, schnappte sich Hendrix seine Waffe und ging zur Tür.
Zunächst ließ Westbrook von der Tür ab, kehrte aber wenige Minuten später erneut zurück und versuchte, ins Innere des Hauses zu gelangen. Der verängstigte Nachbar hatte sich in der Zwischenzeit aus dem Gebäude geschlichen und ging auf den vermeintlichen Einbrecher zu. Dann kam es zur fatalen Konfrontation: Hendrix versuchte, die dunkle Gestalt mittels Rufen aufzuhalten. Doch Westbrook ging direkt auf den Nachbarn zu, der daraufhin vier Schüsse abgab - einer davon war tödlich.
"Stand your ground": Schütze dürfte ungestraft bleiben
Hendrix dürfte ungestraft davonkommen, da er sich vor Gericht auf das sogenannte Stand your ground-Gesetz ("Weiche nicht von der Stelle"-Gesetz) berufen kann. Dieses besagt, dass im Falle einer wahrgenommenen unmittelbaren Bedrohung durch eine andere Person, der sich bedroht Fühlende körperliche Gewalt anwenden darf, im äußersten Fall auch mit tödlichem Ausgang. Der Staatsanwalt muss noch entscheiden, ob er Anklage erhebt.
Witwe: "Er hat in der kalten Nacht bloß Hilfe gesucht"
Deanne Westbrook versucht unterdessen nach wie vor zu verstehen, wie ihr Mann ums Leben kommen konnte. "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass er Hendrix in irgendeiner Art und Weise bedroht hat. Er ist nicht so. Ich glaube, er hat in dieser kalten Nacht bloß Hilfe gesucht", meinte die Witwe in einem Interview mit der Zeitung "USA Today".
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