"Das Volumen dieser Wasserreserven ist hundertmal größer als jene Menge, die wir im seit 1900 aus dem Boden gefördert haben", sagt der Hauptautor der Studie, Vincent Post vom National Center for Groundwater Research and Training. "Das Wissen um die Reserven ist eine gute Nachricht, denn die Wassermenge reicht aus, um die Versorgung einiger Regionen für Jahrzehnte aufrechtzuerhalten", sagt der Forscher, der auch an der Schule für Umwelt an der Flinders University in Adelaide lehrt.
Grundwasser-Experten hätten zwar schon von Süßwasser unter dem Meeresgrund gewusst, bis dato aber gedacht, dass es nur unter seltenen und speziellen Bedingungen vorkomme. Nun habe sich aber gezeigt, dass sogenannte Süß- und Brackwasserleiter unter den Ozeanen tatsächlich ein recht weitverbreitetes Phänomen seien, so Post.
Grundwasserleiter von Ozeanen bedeckt
Gebildet wurden diese Wasserreserven vor Hunderttausenden Jahren, als der Meeresspiegel deutlich niedriger war als heute, schreiben die Forscher in Fachmagazin "Nature". "Als es regnete, versickerte das Wasser im Boden und sammelte sich im Grundwasser in Gebieten, die heute unter dem Meeresboden liegen", erläutert Post. "Es passierte auf den ganzen Welt, und als vor rund 20.000 Jahren die Eiskappen schmolzen und der Meersspiegel anstieg, wurden diese Bereiche von Ozeanen bedeckt", so der Wissenschaftler.
Laut Angaben der Forscher sind einige dieser Grundwasservorkommen durch Lehm- und Sedimentschichten über ihnen nach wie vor vor Salzwasser geschützt, beim Rest sei der Salzgehalt so niedrig, dass aus ihnen ohne allzu großen technischen Aufwand Trinkwasser gewonnen werden kann. Das Wasser könne - wie Erdöl - mittels Bohrinseln gefördert werden oder durch schräge Bohrungen vom Festland aus. Allerdings seien diese Wasserreserven nicht erneuerbar, weshalb Post warnt: "Wir sollten sie sehr verantwortungsvoll nutzen, denn einmal weg, werden sie nicht wieder aufgefüllt."
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