Täter verstrahlt?

Lkw mit radioaktivem Material sichergestellt

Ausland
05.12.2013 10:38
Nach dem Diebstahl eines Lastwagens mit radioaktivem Material in Mexiko hat die Polizei die strahlende Ladung sichergestellt. Der geöffnete Behälter mit der gefährlichen und "extrem radioaktiven" Substanz Kobalt-60 (kl. Bild) sei im Bundesstaat Mexico im Zentrum des Landes gefunden worden, teilte die Behörde für nukleare Sicherheit (CNSNS) am Mittwoch mit. Zugleich erklärte sie, dass die Täter bereits "längst tot" sein könnten.

Die Räuber hätten den Metallbehälter geöffnet und das radioaktive Material entnommen, sagte CNSNS-Physiker Mardonio Jimenez der Nachrichtenagentur dpa. "Diese Leute hatten nicht die geringste Ahnung, was sie da rausgeholt haben. Anscheinend waren es keine Spezialisten." Der Behälter sei in einem Haus in dem Ort Hueypoxtla entdeckt worden. Das radioaktive Material wurde mehr als 500 Meter entfernt auf einem Feld sichergestellt.

Bisher sei unklar, wie viele Menschen mit der strahlenden Substanz in Kontakt kamen, sagte Jimenez. Polizei und Streitkräfte sperrten den Fundort weiträumig ab, Spezialisten messen nun die Strahlung am Fundort. Die Situation sei mittlerweile unter Kontrolle, beruhigten die Behörden.

Nuklearbehörde: "Die Täter könnten längst tot sein"
Doch für die Kriminellen könnte der Diebstahl lebensgefährliche Konsequenzen haben. Der direkte Kontakt mit Kobalt-60 ist nämlich äußerst gefährlich. "Wer das Material aus dem Behälter geholt hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit in sehr schlechter Verfassung oder schon tot", sagte CNSNS-Direktor Juan Eibenschutz.

Fahrer bei Tankstelle überwältigt und Lkw gestohlen
Der Transporter mit dem radioaktiven Material aus dem Medizinbereich war am Montag bei einem Raubüberfall im Bundesstaat Hidalgo gestohlen worden. Zwei bewaffnete Täter hatten den Fahrer an einer Tankstelle überwältigt und ihn gefesselt auf einer Brache zurückgelassen, wie die Zeitung "El Universal" berichtete. Offenbar hatten es die Räuber auf den mit einem Kran ausgestatteten Laster abgesehen. Die mexikanischen Behörden informierten die Internationale Atomenergiebehörde über den Vorfall.

Das Kobalt-60 stammt aus einem Gerät zur Strahlentherapie. Das Radionuklid sollte von einem Krankenhaus in Tijuana im Norden des Landes zu einem Lager für Atommüll in die Nähe von Mexiko-Stadt gebracht und dort entsorgt werden.

Tote bei Kobalt-60-Unfällen in Thailand und Brasilien
Im Jahr 2000 waren bei einem Unfall mit Kobalt-60 in Thailand drei Menschen ums Leben gekommen. In Brasilien starben 1987 vier Menschen, als ein ähnliches medizinisches Gerät als Schrott verkauft und aufgebrochen wurde.

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