Arztwitwe erstickt

Raubmord in Salzburg: Vier Angeklagte verurteilt

Österreich
05.12.2013 10:23
Im Prozess am Landesgericht Salzburg gegen vier Rumänen wegen zweier Raubüberfälle mit einer Toten sind alle Angeklagten schuldig gesprochen worden. Einer der Raubmörder fasste eine lebenslange Haftstrafe aus, ein weiterer wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt. Zwei Komplizen kamen mit vier Jahren und zehn Monaten Gefängnisstrafe davon. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Urteile des Geschworenengerichts unter Vorsitz von Richter Andreas Posch wurden erst nach Mitternacht verkündet. Der Prozess hatte am 18. November begonnen, es wurde an mehreren Tagen verhandelt. Die vier Beschuldigten im Alter von 21 bis 35 Jahren, die laut den Ermittlern aus dem Bettlermilieu kommen und alle aus Brasov stammen, zeigten sich nur zum Teil geständig. Die Abstimmungsergebnisse der acht Geschworenen erfolgten jeweils einstimmig.

Pensionist brutal überfallen, Arztwitwe getötet
Cosmin T. (21) und Ciprian T. (24) hatten laut Anklage am 6. September 2012 einen 80-jährigen, alleinstehenden Pensionisten in Straßwalchen gefesselt, geschlagen und gewürgt. Der 31-jährige Komplize Viorel C. soll dabei Schmiere gestanden sein. Die Täter flüchteten mit 11.000 Euro Bargeld und einem Handy.

Den Mord an einer 83-jährigen Arztwitwe in Köstendorf am 4. Dezember 2012 hatten Cosmin T. und Viorel C. verübt. Ioan S. (35) leistete dabei offenbar Aufpasserdienste. Die Witwe wurde geschlagen, gefesselt und geknebelt und ist laut Gerichtsmedizin erstickt. Die Täter erbeuteten Schmuck im Wert von 31.200 Euro.

Rumänen eineinhalb Monate nach Mord ausgeforscht
Neben DNA-Analysen und Spurenabgleichen führten die Ermittler auch die Hinweise eines "Bettlerkollegen" auf die Spur der Verdächtigen. Zu einer ersten Festnahme kam es dann rund eineinhalb Monate nach dem Mord in Gräfelfing bei München. Etwas später wurden dann auch die Komplizen ausgeforscht.

Der erstangeklagte Cosmin T. (21), der als junger Erwachsener vor Gericht stand, wurde wegen schweren Raubes an dem Pensionisten und wegen Raubmordes an der Arztwitwe zu einer Gefängnisstrafe von 18 Jahren verurteilt. Er bekannte sich im Wesentlichen schuldig. Der zweitangeklagte Ioan S. bestritt zwar seine Aufpasserrolle, kassierte aber dennoch zehn Monate Strafe. Ioan S. "wurde nach Schluss der Verhandlung sofort enthaftet", teilte Gerichtssprecherin Bettina Maxones-Kurkowski mit. Er hat die Strafe bereits in der U-Haft verbüßt.

Lebenslange Haftstrafe für leugnenden Drittangeklagten
Der drittangeklagte Viorel C. erhielt wegen schweren Raubes an dem Pensionisten und wegen Raubmordes an der Arztwitwe eine lebenslange Freiheitsstrafe. C. hatte den Raubmord bestritten. Er sei gar nicht im Haus der Arztwitwe gewesen, erklärte er. Im Fall des Pensionisten ging das Gericht von einer Beitragstäterschaft aus. Der 31-Jährige habe Cosmin T. und Ciprian T. Informationen zur Person, zum Alter und zu den Vermögensverhältnissen des Straßwalchners gegeben und während der Tat Aufpasserdienste geleistet.

Der viertangeklagte Ciprian T., der sich in Grundzügen geständig gezeigt hatte, wurde wegen schweren Raubes an den Pensionisten zu vier Jahren verurteilt. Es handelt sich um eine Zusatzstrafe zu einer Verurteilung in Rumänien wegen des "Verbrechen des versuchten qualifizierten Mordes". Er erhielt in seiner Heimat eine Freiheitsstrafe von vier Jahren.

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