Todestanz im Weltall

Zwei Schwarze Löcher vor Verschmelzung entdeckt

Wissenschaft
04.12.2013 12:32
Mithilfe des Weltraumteleskops WISE ist Astronomen eine seltene Entdeckung gelungen. In einer rund 3,8 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie fanden sie Indizien dafür, dass dort gleich zwei sogenannte supermassive Schwarze Löcher existieren, die sich in einer Art Todestanz ziemlich eng umkreisen und möglicherweise kurz vor ihrer Verschmelzung stehen.

Aufgefallen ist Forschern um Chao-Wei Tsai vom Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien) das supermassive Duo in einer Galaxie namens WISE J233237.05-505643.5 bei der Durchsicht von Infrarot-Bildern, die das Weltraumteleskop WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer, kleines Bild) in den vergangenen Jahren zur Erde gefunkt hatte.

"Wir dachten anfangs, dass die ungewöhnlichen Eigenschaften der Galaxie bedeuten, dass sie in hohem Tempo Sterne produzieren", erläutert WISE-Projekt-Manager Peter Eisenhardt, doch bei näherem Hinsehen habe sich das Ganze eher als eine Art "Todestanz von zwei verschmelzenden gigantischen Schwarzen Löchern" entpuppt.

Jet ist zickzack verbogen
Betrachtungen mit dem Australia Telescope Compact Array zeigten, dass eines der Schwarzen Löcher im Zentrum der Galaxie einen sogenannten Jet aus Strahlung und energiereichen Teilchen aussendet, der allerdings nicht wie üblich gerade, sondern quasi zickzack verbogen ist. "Wir glauben, dass der Jet des einen Schwarzen Lochs durch das andere gestört wird. Das ist wie ein Tanz mit wehenden Schleiern", erläutert Tsai die Beobachtung.

Zusätzliche Beobachtungen mit dem Gemini South Telescope in Chile im sichtbaren Licht hätten außerdem gezeigt, dass die Materiescheibe eines der Schwarzen Löcher ungewöhnlich stark verklumpt sei, so die Forscher. Für sie ein Hinweis darauf, dass sich die Materiescheiben des supermassereichen Duos bereits berührt haben. Laut Ansicht der Wissenschaftler müssen sich die beiden Schwarzen Löcher schon sehr nahe sein - wie groß der Abstand ist, lasse sich aber aus den bis dato verfügbaren Daten nicht ermitteln.

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