Peilsender versteckt

Gemeinde jagt Elektroschrott-Diebe mittels GPS

Elektronik
04.12.2013 12:02
Angesichts der durchaus lukrativen Preise für Metall kommt es immer häufiger zu illegalen Diebstählen von gebrauchten Elektrogeräte durch private und gewerbliche Schrottsammler - sehr zum Leidwesen der Gemeinden, denen dadurch eine wichtige Einnahmequellen abhanden kommt. Im deutschen Breckerfeld ist man daher nun in die Offensive gegangen - und hat kurzerhand mithilfe von GPS-Peilsendern Jagd auf die Elektroschrott-Diebe gemacht.

"Im August lagen für die turnusmäßige Abholung von Elektrogeräten in Breckerfeld jede Menge Anmeldungen vor. Viele Bürger hatten ihren Elektroschrott bereits einen Tag vor dem Abfuhrtermin an die Straße gestellt", berichtete Elisabeth Henne, Abfallfachfrau des Ennepe-Ruhr-Kreises. Über Nacht seien dann aber 120 Großgeräte verschwunden. Immerhin sahen die Schrottdiebe laut Henne davon ab, auch Kühlschränke aufzuladen. "Der dem unsachgemäßen Ausbau der Kompressoren folgende sehr schädliche Austritt der Kühlflüssigkeit blieb der Umwelt so erspart."

Geld fehlt in Haushalt der Kommunen
Die beauftragte Entsorgungsfirma konnte dies wenig trösten. Sie rückte aufgrund der angemeldeten Geräte mit zu vielen Fahrzeugen und Mitarbeitern an, um dann "gerade mal halbvoll" die Rückfahrt antreten zu müssen. Problematisch sei laut Henne aber auch, dass durch den Schrottdiebstahl mittelfristig die Preiskalkulation der Entsorger und damit die Gebührensätze ins Wanken geraten könnten. "Das Geld fließt schließlich in private Taschen und fehlt uns als Einnahme für den Gebührenhaushalt."

Geräte mit GPS-Peilsendern versehen
Um im Wettlauf mit den illegalen Sammlern ein Zeichen zu setzen, griff Henne daher in die Technikkiste. Als jetzt der nächste Abholtermin in Breckerfeld anstand, wurden einige Geräte mit versteckten GPS-Sendern ausgestattet. "Es dauerte nicht lange und wir konnten tatsächlich sehen, auf welchen Weg sich das ein oder andere Gerät machte."

Verfolgungsjagden mit Sicherheitsabstand waren die Folge. Eine davon endete im knapp 30 Kilometer entfernten Wuppertal. "Um den Sammler, der uns schon bekannt war und der als Mehrfachtäter gelten kann, kümmert sich jetzt der Staatsanwalt. Ihm liegt eine Diebstahlsanzeige vor."

Um möglichst viele Geräte umweltfreundlich zu verwerten und die Einnahmen für den Gebührenhaushalt des Kreises zu sichern, schließt Henne für die Zukunft den neuerlichen Einsatz von GPS-Sendern nicht aus. "Jeder Sammler, der illegal Dinge auflädt, sollte damit rechnen, dass wir ihn im Blick haben und uns an seine Fersen heften können."

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