Er heißt "Leiwand"

Das ist der neue WM-Ball “Brazuca”

Sport
04.12.2013 12:35
Er wiegt 437 Gramm, weist einen Umfang von 69 Zentimetern auf, besticht durch 0,2 Prozent Wasseraufnahme und wird ab sofort Millionen Menschen zu kollektiven Gefühlsausbrüchen treiben. Der neue WM-Ball "Brazuca" ist da - am Dienstag wurde er erstmals in Rio präsentiert, am Mittwoch auch in Österreich.

Ein gebürtiger Deutscher übersetzt einen brasilianischen Ausdruck für österreichische Journalisten ins Österreichische - so geschehen bei der stilvoll inszenierten Österreich-Präsentation von "Brazuca" im Intersport Eybl in Vösendorf. Georg Kovacic, Marketingchef von Adidas Österreich, erklärt den zahlreichen Medienvertretern in geschliffenem Hochdeutsch: "Am Ehesten könnte man 'Brazuca' mit dem Wort 'Leiwand' übersetzen. Der Name des Balls soll das spezielle Lebensgefühl und die Lebensfreude der Brasilianer illustrieren."

Zwölfter offizieller WM-Ball
"Brazuca" alias "Leiwand" ist der mittlerweile zwölfte von Adidas hergestellte offizielle WM-Ball. Vom viel zitierten "Leder" kann dabei rein technisch längst keine Rede mehr sein. "Lediglich der allererste von uns hergestellte WM-Ball im Jahr 1970 war ein richtiger Lederball, seither sind immer auch andere Materialien im Einsatz", sagt Kovacic. Seit 1986 hat Leder bei der Herstellung der Spielgeräte überhaupt kein Leiberl mehr.

In der Infobox gibt's das Video zur Präsentation in Rio.

Helge Payer begeistert
Zwei Jahre lang wurde an "Brazuca" getüftelt - die ohnehin schon strengen Vorgaben der FIFA wurden nicht nur eingehalten, sondern überboten. Getestet wurde der Ball unter anderem bei der U20-WM und bei Freundschaftsspielen. In Österreich machte auch Helge Payer mit dem Ball Bekanntschaft. Und der Ex-Rapid-Goalie zeigt sich begeistert. "Das ist der absolut beste Ball", schwärmt Payer.

Kein "Flatterball"
Revolutionär an "Brazuca": Er setzt sich aus sechs völlig gleichartigen, farbenfrohen "Panels" zusammen. So soll der von den Goalies oft bekrittelte "Flatterball" endgültig ins Reich der Gerüchte verbannt werden. Payer: "Früher hatte ich als Torhüter wirklich oft den Eindruck, der Ball würde flattern. Tatsächlich war das aber nur eine optische Täuschung. Das ist bei 'Brazuca' durch die absolute Gleichartigkeit der Panels praktisch auszuschließen."

Schon am Dienstag war der Ball in Rio erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert worden. Bei der Gala waren unter anderem Clarence Seedorf und Cafu anwesend. Nette Aktion: Alle Kinder, die am Vorstellungstag in Brasilien geboren wurden, haben Anrecht auf einen Gratis-"Brazuca".

Der Name hatte sich 2012 bei einer Wahl gegen "Bossa Nova" und "Carnavalesca" durchgesetzt. Damals hatten rund ein Million brasilianische Fans abgestimmt. 70 Prozent wählten den Namen "Brazuca".

Keine Kinderarbeit
Übrigens: Kinderarbeit war beim WM-Ball keine im Spiel, versichert Kovacic: "Es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir Bälle herstellen: Wenn sie genäht werden, dann passiert das zu 90 Prozent in Pakistan. Dort sind die absoluten Fachleute daheim." Für "Brazuca" aber war eine eigene Firma in China zuständig. "Auch dabei waren bestimmt keine Kinderhände im Einsatz", so Kovacic.

Österreich-Premiere am 15. Dezember
Erstmals offiziellen österreichischen Fußballboden berühren wird "Brazuca" am 15. Dezember in der Red-Bull-Arena beim Spiel Salzburg gegen die Austria. Nur Stunden später wird er auch bei der Partie Rapid gegen Wiener Neustadt im Einsatz sein.

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(Bild: KMM)



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