"Paketkopter"

Amazon und DHL arbeiten an Zustellung mit Drohnen

Web
03.12.2013 08:32
Der Online-Händler Amazon will in einigen Jahren Bestellungen mit automatisch operierenden Mini-Drohnen zustellen. Der Konzern arbeite an eigenen Fluggeräten, enthüllte Gründer Jeff Bezos in einem US-Fernsehinterview am Sonntag. Die Idee sei, dass die "Octocopter" (Bild) bestellte Ware binnen 30 Minuten zum Käufer bringen. Auch bei der deutschen Post testet man bereits die Paketzustellung per Drohne. Hierzulande werde hingegen nicht "an entsprechenden Flugmobilen geforscht", wie ein Sprecher der österreichischen Post betonte.

Bezos schränkte ein, dass noch weitere Tests und Zulassungen der US-Luftfahrtbehörde FAA nötig seien. Wenn alles klappt wie geplant, will Bezos dem IT-Portal "Engadget" zufolge frühestens 2015 mit der Drohnen-Luftpost starten. Einen Namen für den Service hat er bereits: "Prime Air".

Nur 16 Kilometer Reichweite
Die Dienstleistung dürfte für kleine und besonders eilige Bestellungen auf kurze Entfernung gedacht sein: Die achtmotorigen Drohnen könnten Waren mit einem Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm transportieren und pro Lieferung etwa 16 Kilometer zurücklegen, sagte Bezos.

Das Team der Interview-Sendung "60 Minutes" mit dem bekannten TV-Journalisten Charlie Rose konnte Prototypen der Drohnen bei Amazon filmen. Der Konzern demonstriert den Plan in einem Video, in dem eines der Fluggeräte eine Bestellung direkt vom Band eines Logistikzentrums abholt und damit vor einem Haus landet. Die FAA arbeitet allerdings erst noch daran, Regeln für den möglichen Einsatz unbemannter Drohnen im US-Luftraum zu erarbeiten.

Auch deutsche Post testet Zustellung per Drohne
Aber auch die deutsche Post könnte in die Luft gehen: Die Paket-Tochter DHL habe mit einem Forschungsprojekt zum Einsatz eines gelben Paketkopters mit vier Rotoren begonnen, sagte eine Sprecherin am Montag. "Wir stehen aber ganz am Anfang", betonte sie.

Der Konzern denke darüber nach, das Gerät möglicherweise für besonders eilige Lieferungen etwa in der Medikamentenversorgung einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit könnte eine Zustellung per Paketkopter an geografisch schwer zugängliche Adressen sein. Konkrete Pläne, den Paketkopter im Regelbetrieb der Paketzustellung einzusetzen, gebe es derzeit jedoch nicht.

"Zukunftsmusik" für österreichische Post
Als "Zukunftsmusik" für Österreich bezeichnet indes die Post hierzulande den Einsatz von Drohnen oder Quadrokoptern zur Paketzustellung. Zumindest für die kommenden fünf, eher aber die kommenden zehn Jahre sei dies in Österreich ausgeschlossen, so die Post am Montag.

Es werde auch nicht an entsprechenden Flugmobilen geforscht, betonte ein Sprecher weiter. "Derzeit ist das bei uns kein Thema, und wir werden dabei auch nicht vorpreschen."

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