Lokalaugenschein am Rathausplatz. "Original Wiener Weihnachtspunsch" - auf jeder Hütte wird er beworben. "Ja, der ist neu", sagt ein Standler. Gut? Er zuckt mit den Schultern, naja, er müsse ihn eben verkaufen. Seinen Namen will er nicht nennen, "das Gremium" sehe das nicht so gerne. Schlecht über den "Einheitspunsch" reden wurde verboten.
Maria Lüftner ist das aber egal. Die 75-Jährige plaudert drauflos: "Wir hatten immer unseren Orangenpunsch mit Rum, der hat sich viel besser verkauft als dieses Einheitsklump. Aber was sollen wir machen? Das Gremium hat gesagt, es kommt was Neues - und so ist es eben." 1.500 Liter muss laut Lüftner jeder Rathausplatz-Hüttenbesitzer unter die Leute bringen. Mindestens, ein Muss.
Nur "echte Punschhütten" mit eigenen Kreationen
Eigene Kreationen dürfen nun nur noch "echte Punschhütten" verkaufen - sogenannten Versorgern ist das untersagt. Aus gutem Grund, sagt Akan Keskin, Obmann des Vereines zur Förderung des Marktgewerbes: "Wenn jemand Speisen verkauft, kann er sich nicht so um den Punsch kümmern."
Daher habe man sich dafür entschieden, ein einheitliches Produkt zu kreieren. Dass er dafür nicht nur Zustimmung erntet, ist ihm bewusst, 80 Prozent der 148 Standler seien aber "zufrieden" damit. Der Rest "der Familie", wie Keskin die Unternehmer am Christkindlmarkt nennt, "wird auch davon überzeugt sein". Und wenn nicht? Keskin: "Jedem Recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann..."
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