Laut Verkehrszählung

Mariahilfer Straße: Weniger Verkehr in Bezirken

Österreich
27.11.2013 17:00
Die grüne Frontfrau jubelt. Maria Vassilakou sollte doch Recht behalten. Das Stückerl Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße wirkt sich verkehrsberuhigend aus. Die von ihr in Auftrag gegebene Erhebung besagt das zumindest - minus 13.509 Fahrzeuge rund um die Problemzone Mariahilfer Straße im Vergleich Juni und Oktober. Ganz anders hingegen die Opposition: Sie sieht das Projekt als gescheitert an.

Es ist eine nüchterne Zahl, angesichts der massiven Proteste der Anrainer, die auch am Mittwochnachmittag ihrem "Ärger über das Verkehrschaos" im 6. und 7. Bezirk mit einer Demo freien Lauf gelassen haben. Glaubt man aber dem Ergebnis der städtischen Verkehrsdatenerhebung, eine überzogene Reaktion - oder?

Im Detail: Gezählt wurde an 45 Messpunkten, an denen eine Änderung der Verkehrsströme erwartet wurde, und zwar jeweils sieben Stunden zur Hauptverkehrszeit (6 bis 9 Uhr und 15 bis 19 Uhr).

Bereich Zieglergasse massiv entlastet
Das Resultat: 19 Zählstellen wiesen keine wahrnehmbaren Veränderungen auf. Deutliche Abnahmen wurden an 15 Standorten gemessen. So wurden etwa im Bereich Zieglergasse 3.818 Fahrzeuge weniger gezählt. Bevor die Mariahilfer Straße Fußgänger- bzw. Begegnungszone wurde, waren dort am betreffenden Zähltag in den genannten Spitzenzeiten 4.623 Fahrzeuge unterwegs. Weiters nahm der Verkehr in der Schottenfeldgasse, der Webgasse, der Otto-Bauer-Gasse, der Kirchengasse und der Windmühlgasse ab.

Zunahmen gab es an elf Standorten. In der oberen Gumpendorfer Straße etwa gab es bis Oktober eine Zunahme von 1.113 Fahrzeugen (Ausgangswert 3.742, Anm.). Das Aufkommen, so wurde betont, sei zuletzt aber bereits wieder rückläufig gewesen.

Mitunter wurden jedoch auch sehr deutliche Mehrbelastungen registriert, etwa in der Stollgasse, der Neustiftgasse oder in der Hugo-Wolf-Gasse in Mariahilf. Letztere war vor der Neuorganisation der Mariahilfer Straße von gerade einmal 286 Autos frequentiert worden, am Oktober-Zähltag waren es rund 1.000 Gefährte mehr. "Wir schauen uns das genau an", versprach Vassilakou. Vermutet wird, dass vor allem Fehlfahrten verirrter Autofahrer für die Zunahme verantwortlich sind.

"Die Verkehrszählungen zeigen, dass die Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße allgemein zur Verkehrberuhigung in der Innenstadt beiträgt. Die langfristige Tendenz geht in die Richtung, dass der Autoverkehr weiter abnimmt", ist die Vekehrsstadträtin überzeugt.

Opposition: "Projekt ist gescheitert"
Als gescheitert sieht das Projekt hingegen die Opposition. So kritisierte etwa der Klubchef der Freiheitlichen, Johann Gudenus, dass der Durchzugsverkehr in Wahrheit gleich geblieben und nur etwa auf die Gumpendorfer Straße, die Neustiftgasse oder noch großräumiger ausgewichen sei. Zusätzlich würden kleine Gässchen "massiv belastet".

Laut dem Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka war die Neugestaltung der Mariahilfer Straße schlecht vorbereitet und schlecht umgesetzt. "Wir fordern eine rasche Abstimmung zwischen klaren Alternativen: entweder eine echte Fußgängerzone ohne Buslinie und Radfahrer oder die Mariahilfer Straße in ihrem ursprünglichen Zustand vor der Testphase", erklärte der VP-Politiker.

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