Kampf gegen Illegale

50.000 Äthiopier aus Saudi-Arabien zurückgeholt

Ausland
27.11.2013 12:55
Im Zuge einer groß angelegten Rückholaktion hat die äthiopische Regierung mehr als 50.000 Staatsbürger, die in Saudi-Arabien als illegale Gastarbeiter tätig gewesen waren, wieder heimgeholt. Damit reagierten die Äthiopier auf den zunehmenden Druck saudischer Behörden auf illegale Migranten. Eine Frist zur Legalisierung ihres Aufenthalts war am 4. November ausgelaufen, die Behörden hatten mit der Abschiebung Tausender Ausländer begonnen.

"Wir waren ursprünglich von 10.000 Menschen ausgegangen, aber die Zahlen steigen an", sagte Dina Mufti, Sprecher des äthiopischen Außenministeriums, am Mittwoch. Inzwischen stelle sich die Regierung auf 80.000 Rückkehrer ein.

Armenviertel belagert, Tausende Migranten in Schubhaft
Die Regierung des Königreichs Saudi-Arabien hatte beschlossen, illegale Einwanderer des Landes zu verweisen. Addis Abeba teilte Anfang November mit, die illegal nach Saudi-Arabien ausgewanderten Äthiopier sollten das Land verlassen. Daraufhin wurden zahlreiche Armenviertel des Landes, in denen Migranten wohnen, von Polizeikräften belagert und Tausende Ausländer in Schubhaft genommen.

Bilaterale Beziehungen sollen "brüderlich" bleiben
Die Rückflug-Aktion begann bereits am 4. November. Dina sagte, die äthiopische Regierung rechne mit Kosten von 2,6 Millionen Dollar. Die Beziehungen zu Saudi-Arabien blieben aber "brüderlich", erläuterte der Sprecher.

Zahlreiche Äthiopier sind über die Jahre nach Saudi-Arabien ausgewandert, um dort Arbeit zu suchen. Allein für 2012 veranschlagte das Arbeitsministerium in Addis Abeba die Zahl der äthiopischen Frauen, die ins Ausland gingen, auf 200.000.

Wütende Proteste gegen saudische Regierung
Nach den Erkenntnissen der Internationalen Arbeitsorganisation sind die Wanderarbeiter oftmals physischer Gewalt, ungesunden Arbeitsverhältnissen und Diskriminierungen ausgesetzt. Solche Berichte führen in Äthiopien regelmäßig zu Ausschreitungen und massiven Protesten gegen die saudische Regierung.

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