"Scotland's Future"

Schottlands Weg in die Unabhängigkeit präsentiert

Ausland
26.11.2013 16:41
Seit vergangenem März ist es fix: Schottland wird in knapp zehn Monaten über eine Loslösung von Großbritannien abstimmen. Geht es nach der Regionalregierung unter Ministerpräsident Alex Salmond (im Bild links), soll am 18. September 2014 ein Schlussstrich unter die 300-jährige Zugehörigkeit zur britischen Krone gezogen werden. Ein erster Schritt in diese Richtung erfolgte am Dienstag mit der Präsentation eines 600-seitigen Konzepts für "Schottlands Zukunft" in der Unabhängigkeit.

"Unsere Vision ist die eines unabhängigen Schottlands, das seinen Platz als gleichwertiges Mitglied in der Familie der Nationen wiedererlangt", sagte Salmond in Glasgow. "Wir streben aber nicht nach Unabhängigkeit als Selbstzweck, sondern als ein Mittel, um Schottland zum Besseren zu wenden."

Salmonds schottische Nationalpartei ist davon überzeugt, dass das rohstoffreiche Schottland wirtschaftlich unter dem Gesamtstaat Großbritannien leidet und ohne die seit mehr als 300 Jahren bestehende Union besser dastünde. London bestreitet dies. Der schottische Steuerzahler müsse pro Jahr 1.000 Pfund mehr bezahlen, wenn Schottland unabhängig wäre, ließ die Downing Street errechnen.

Königin und Pfund sollen erhalten bleiben
Dem Konzept zufolge soll Schottland bei einem erfolgreichen Referendum im nächsten Jahr bereits eineinhalb Jahre später, im März 2016, die Unabhängigkeit erlangen. Schottland will Queen Elizabeth II. als Staatsoberhaupt behalten und möglichst auch die britische Währung, das Pfund Sterling.

Die britischen Atomwaffen, bisher allesamt auf U-Booten in Schottland stationiert, sollen jedoch bereits in der ersten Legislaturperiode die neue Nation verlassen. Schottische Eltern sollen dem Konzept zufolge zudem 30 Stunden Kindergartenzeit für ihre drei- und vierjährigen Kinder pro Woche kostenlos bekommen. Mindestlöhne und Steuerfreibeträge sollen mit der Inflationsrate wachsen.

Britische Regierung droht mit Konsequenzen
Die britische Regierung droht, ein unabhängiges Schottland könne nicht das britische Pfund als Währung behalten und werde nicht von der Bank of England als Zentralbank gestützt. In Umfragen holt die Kampagne für ein unabhängiges Schottland immer mehr auf. Jüngsten Befragungen zufolge liegen die Befürworter inzwischen bei 38 Prozent, nachdem sie lange bei rund 30 Prozent verharrt hatten. Die Gegner liegen demnach derzeit bei 47 Prozent.

Der frühere britische Finanzminister Alistair Darling, der die Kampagne für den Erhalt der britischen Union anführt, kritisierte die Pläne scharf. "Das Konzept ist ein fiktionales Werk, voll mit falschen Versprechungen und bedeutungslosen Behauptungen." Salmond konterte: "Wir wissen, dass wir die Leute haben, die Fähigkeiten und die Ressourcen, um Schottland zu einem erfolgreicheren Land zu machen", betonte er. Man brauche jetzt die wirtschaftlichen Werkzeuge, um dies umzusetzen.

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