Im Dienst der Armen

Franziskus: So will er die Kirche reformieren

Ausland
26.11.2013 14:33
Papst Franziskus hat am Dienstag das apostolische Schreiben "Evangelii gaudium" (Die Freude des Evangeliums) als Programm für die Kirche im 21. Jahrhundert vorgestellt und dabei eine Neuausrichtung des Papstamtes angekündigt. Das Dokument mit 216 Seiten und fünf Kapiteln enthält die Grundlinien des Pontifikats Franziskus'. Daneben steht die Forderung nach einer gerechteren Welt und nach einer Kirche im Dienst der Armen.

Im ersten Lehrschreiben von Papst Franziskus, das die Ergebnisse der letztjährigen Bischofssynode über die Evangelisierung aufgreift und zum Abschluss des "Jahres des Glaubens" verfasst wurde, erklärte sich der argentinische Pontifex für Vorschläge offen, wie das Papstamt stärker an die von Jesus Christus gewollte Bedeutung und die heutigen Notwendigkeiten der Evangelisierung angepasst werden könne. Gleichzeitig sprach sich Jorge Mario Bergoglio für Reformen in der Kirche "auf allen Ebenen" aus.

"In diesem Schreiben möchte ich mich an die Christgläubigen wenden, um sie zu einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen, die von dieser Freude geprägt ist, und um Wege für den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren aufzeigen", schrieb der Papst. Er wende sich an alle Getauften, die in einem "Zustand permanenter Mission" leben sollten. Man müsse allen Menschen die Liebe Gottes näher bringen und die große Gefahr vermeiden, in der die Welt heute lebe: Die individualistische Traurigkeit, eine Verbindung von Begehren, Oberflächlichkeit und innerer Abschottung.

"Ursprüngliche Frische" statt "langweilige Schablonen"
"Neue Wege" und "kreative Methoden" sollen dazu dienen, die "ursprüngliche Frische der Frohen Botschaft" neu zu erschließen. Jesus soll aus den "langweiligen Schablonen befreit werden, in die wir ihn gepackt haben", schrieb der Heilige Vater. Auch sein Amt müsse immer mehr der Bedeutung treu werden, die Christus ihm geben wollte.

Das Papsttum müsse "mehr den gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung" entsprechen. Franziskus hob dabei die Bedeutung der Ortskirchen hervor und warnte vor einer "übertriebenen Zentralisierung" der Kirche.

Papst besorgt über "fundamentalistische Vorfälle"
Franziskus rief die islamischen Staaten auf, den Christen in ihrem Land die freie Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen. Besorgt zeigte sich der Papst über jüngste "gewaltsame fundamentalistische Vorfälle"; er warnte aber gleichzeitig vor "abscheulichen Verallgemeinerungen". Der wahre Islam lehne jede Form von Gewalt ab, erklärte er.

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