Grenzkorrektur

Steiermark verliert Eispalast an Oberösterreich

Österreich
21.11.2013 10:03
Die Steiermark schrumpft und verliert dabei eine ihrer Tourismusattraktionen an Oberösterreich. Rund 25.000 Quadratmeter im Bereich des Dachsteingletschers gehen wegen einer Korrektur des Grenzverlaufs an Oberösterrich. Damit verlieren die Steirer auch ihren Eispalast, der alleine im Vorjahr etwa 200.000 Menschen anlockte.

Der Eispalast zählt mit seinen beeindruckenden Eisskulpturen und einer gewaltigen Gletscherspalte, die dort für Besucher zu besichtigen ist, zu den Hotspots in der Dachstein-Region. Doch ab dem 1. Jänner 2014 wird diese Attraktion zur oberösterreichischen Gemeinde Obertraun gehören. Der Grund: Der Grenzverlauf in diesem Bereich war über Jahrzehnte hinweg falsch bemessen worden.

"Es ist im beiderseitigen Einvernehmen beschlossen worden", erklärte Georg Bliem, Chef der Steiermark-Tourismus und Dachstein-Direktor gegenüber krone.at. Es sei eine Sache, die schon "länger geschwelt" sei. Man habe mit der Korrektur des Grenzverlaufs aber einfach Klarheit schaffen wollen.

Wertschöpfung bleibt in steirischer Hand
Ein Problem sei das aber nicht, es gehe ja auch die Landesgrenze mitten durch das Restaurant am Dachstein, beruhigte Bliem. Auch für Touristen und Sommercard-Besitzer sei die Veränderung "nicht relevant". Einziger Unterschied: Die Eispalast-Einkünfte und Steuergelder fließen dann aber nach Oberösterreich.

Die restliche Wertschöpfung bleibt dagegen in der Steiermark, erklärt OÖ-Tourismusdirektor Karl Pramendorfer: "Wenn der 1. April wäre, würde ich sagen, wir überlegen einen Zugang von Oberösterreich aus. Im Ernst: Natürlich bleibt der Einstieg in der Ramsau, man kann gar nicht von der anderen Seite anreisen, also essen und nächtigen die Leute auch in Zukunft dort."

"Eispalast wäre in OÖ wohl nicht genehmigt worden"
Detail am Rande: "In Oberösterreich wäre der Eispalast wohl nie genehmigt worden", so der Sprecher von Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ). Während das Areal in der Steiermark lediglich ein Naturdenkmal sei, existiere auf der oberösterreichischen Seite der Grenze ein - strengeres - Europaschutzgebiet, das im kommenden Jahr voraussichtlich auf das Neuland inklusive Eispalast ausgedehnt wird. Die Touristenattraktion wäre dann juristisch gesehen ein Bestandsbau, was bedeutet, dass er stehen bleiben darf, aber ein weiterer Ausbau wenig Chancen auf Genehmigung hätte.

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