220-Euro-Handy

Android für Einsteiger: HTC Desire 500 im Test

Elektronik
24.11.2013 09:00
Mit dem Desire 500 macht HTC Smartphone-Einsteigern ein attraktives Angebot. Das Quad-Core-Gerät mit Android in Version 4.2 kostet vergleichsweise günstige 220 Euro und soll HTCs Stellung im günstigeren Marktsegment stärken. Was das handliche 4,3-Zoll-Smartphone kann und welche Abstriche es dem Benutzer durch den Kampfpreis abverlangt, haben wir ausführlich getestet.

Für 220 Euro gibt's keine Oberklassehardware, das war uns bereits vor dem Test des Desire 500 klar. Tatsächlich hat HTC aber ein angesichts des Preises durchaus angemessenes Paket geschnürt. Als CPU kommt ein Qualcomm Snapdragon 200 zum Einsatz, dessen vier Kerne mit je 1,2 Gigahertz Taktfrequenz rechnen. Die CPU ist damit kein Leistungsmonster, die Leistung reichte im Test in Kombination mit dem ein Gigabyte großen Arbeitsspeicher aber für eine weitgehend flüssige Bedienung aus.

Sense-Oberfläche gewöhnungsbedürftig
Weitgehend deshalb, weil HTC mit seiner Sense-Oberfläche auch beim Desire 500 relativ weit vom Android-Standard abweicht und das Interface im Test recht ressourcenhungrig wirkte. Den Startbildschirm ziert das bereits vom One bekannte Nachrichten-Sammeltool BlinkFeed, hinzu kommen zahlreiche Widgets und im Sense-Design überarbeitete Anwendungen.

Vergleichsweise klein fällt der interne Flash-Speicher aus: Er bietet gerade einmal vier Gigabyte Kapazität. Zwar lässt er sich mittels microSD-Karte um weitere 64 Gigabyte erweitern. Allzu viel Platz für Apps, die im internen Speicher installiert werden müssen, bleibt so aber nicht.

Geringe Auflösung, aktuelle Funkausstattung
Ein Kompromiss ist auch das 4,3 Zoll große Display, das nur mit 800 mal 480 Bildpunkten auflöst und in puncto Schärfe bei Weitem nicht das Niveau der aktuellen Android-Oberklasse erreicht. Aber auch hier gilt: Für den Alltagsgebrauch reicht es, zumal der Bildschirm relativ hell eingestellt werden kann und auch bei seitlicher Betrachtung noch gut ablesbar ist.

Was die unterstützten Funkstandards angeht, ist das Desire 500 einigermaßen auf der Höhe der Zeit. WLAN ist nach N-Standard an Bord, Bluetooth in der aktuellen Version 4.0. GPS und GLONASS dienen der Navigation, ins Internet gelangt das Smartphone schnellstenfalls über HSUPA. NFC gibt's im Desire 500 nicht.

Zweckmäßige Kameras, solide Verarbeitung
Dafür hat es zwei Kameras – eine mit 1,6 Megapixeln an der Front und eine mit acht Megapixeln an der Rückseite. In puncto Bildqualität hinterließen diese einen zweckmäßigen Eindruck. Die Frontkamera reicht für kurze Videotelefonate, jene an der Rückseite für Schnappschüsse bei gutem Licht. Im Dämmerlicht fiel uns eine relativ lange Auslöseverzögerung und deutliches Bildrauschen auf.

An der Verarbeitung des HTC Desire 500 gibt's wenig auszusetzen. Zwar ist die Materialwahl – man setzt auf Hochglanzplastik – nicht die edelste, aber immerhin sitzt alles fest und gibt auch bei sanftem Druck nicht nach. Auch unerwünschte Spalten oder Ritzen konnten wir beim Testen nicht entdecken.

Liegt gut in der Hand, Akku mittelprächtig
Einen sehr guten Eindruck hinterlässt die Form des Gehäuses. Das Smartphone ist nicht nur an den Kanten abgerundet, sondern als Ganzes ein wenig "eiförmig" designt. Das lässt es gut in der Hand liegen und macht einen verspielten Eindruck. In Kombination mit den bunten Gehäusevarianten in Weiß-Blau und Weiß-Rot könnte es so vor allem bei Jugendlichen gut ankommen. In dezentem Schwarz gibt's das Handy aber ebenfalls.

Gerade Intensivnutzer wie Jugendliche könnten sich allerdings am vergleichsweise schwachen Akku des Desire 500 stören, der lediglich 1.800 Milliamperestunden Kapazität bietet. Das reicht üblicherweise, um einen Tag zu überstehen, nächtliches Stromtanken ist damit aber nahezu unumgänglich. Selbst wenn am Ende des Tages noch ein wenig Saft im Akku ist, kommt man damit in der Regel keinen zweiten Tag aus.

Bedienerlebnis nicht immer flüssig
Geschmackssache ist die bereits angesprochene HTC-Sense-Oberfläche, die das Bedienerlebnis gegenüber anderen Android-Smartphones doch ein wenig verändert. Sie macht grundsätzlich einen recht aufgeräumten Eindruck und weiß auch mit ihrem schlichten Design zu gefallen, wirkt sich unserem Empfinden nach aber ein bisschen negativ auf die Performance des Smartphones aus.

Während HTCs Top-Gerät One nämlich locker mit der Sense-Oberfläche zurechtkommt, scheint die großzügig modifizierte Android-Oberfläche beim Desire 500 mit seinem doch eher schwachen Vierkerner spürbar an den Leistungsreserven der Hardware zu zehren. Im alltäglichen Betrieb kann das schon mal nerven.

Es ist aber ein Tribut, den viele Android-Smartphones dieser Preisklasse fordern und der nicht nur das Desire 500 betrifft, wenngleich es durch die ressourcenfressende Sense-Oberfläche noch eine Spur anfälliger ist als andere Geräte.

Fazit: Das Desire 500 ist für Einsteiger, die nicht allzu viele Apps nutzen und keine zu hohen Ansprüche an ein Smartphone dieser Preisklasse stellen, durchaus einen Blick wert. Es besticht durch zweckmäßige Hardware zum attraktiven Preis, nervt mitunter aber mit seiner Sense-Oberfläche und der damit einhergehenden, nicht immer flüssigen Bedienung. Das flüssigere Benutzererlebnis bieten in dieser Preisklasse Smartphones mit Windows Phone, die allerdings beim Softwareangebot das Nachsehen haben.

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