Auf Hilfe angewiesen

Steirerin kämpft für Hunde aus Tötungsstation

Tierecke
20.11.2013 12:34
Sie ist fesch, zierlich – und keinesfalls zu unterschätzen, wenn es um Tierschutz geht: Die Steirerin Romana Schleich-Wolf holt Hunde aus der Tötungsstation.

Es stinkt unerträglich, der beißende Geruch holt dich an jeder Ecke ein. Gestank von Urin, von Kot, von Angst wahrscheinlich auch. Manche Tiere springen manisch den verrosteten Zaun hoch, reißen sich die Pfoten blutig auf, immer und immer wieder; als hätten sie eine Chance zu entkommen. Manche liegen nur noch lethargisch im Eck; sie wissen, dass sie nie mehr rauskommen aus dem Elend.

Ein Anblick zum Verzweifeln
Einer quetscht die Schnauze durch den Draht, streckt seine Zunge mit höchster Anstrengung so weit, versucht verzweifelt, die Hand des Besuchers zu schlecken. Um zu betteln: "Hol mich raus, nimm mich mit!" 190 Augenpaare schauen dich an. Große Hunde, kleine, vernarbte, ausgehungerte. In Außengehegen. Der Winter kommt…
Allein dieser Anblick ist schon zum Verzweifeln – dabei sind wir hier erst im Tierheim einer ungarischen Stadt. Die Steirerin Romana Schleich-Wolf (Bild) nimmt uns auch mit zur Tötungsstation – und da geht einem endgültig "das Häferl über".

Zwei Wochen Galgenfrist
Es ist kein Massenvernichtungslager, sondern schlicht hinter dem Haus des Hundefängers, mitten im Gerümpel, zwischen Ziegeln, Abfall, Klobrillen. Sieben Käfige stehen da. Sieben Hunde passen da rein. Der Hundefänger fischt sie von den Straßen. Zwei Wochen lang sind sie in den Käfig gepfercht, zwei Wochen ist ihre Galgenfrist, da können sie noch vom Besitzer oder einem Interessenten geholt werden. Dann werden sie totgespritzt. Gnadenlos.

Steirerin rettet Hunde aus der Tötung
Die schwarze Hündin, grad gefangen, schaut dich an, so lange, mit einem intensiven Blick, der tief in die Seele dringt. Man weiß, dass sie es weiß. Und man weiß, dass der Mensch eine Bestie sein kann.
Aber Romana Schleich wird auch diesen Hund nicht sterben lassen. Den Hut muss man ziehen vor dieser taffen Person, die es sich mit ihrer ungarischen Kollegin Andrea Rapolthy zum Ziel gesetzt hat, Hunde aus der Tötung zu retten. Die zwei haben schon alles erlebt und können manches immer noch nicht fassen.

Grausame Tierschicksale
Kürzlich ist ihnen ein Hund unter den Händen weggestorben. "Es hat den Besitzern nicht gereicht, ihn verhungern zu lassen", sagt Andrea Rapolthy. "Sie mussten ihn noch treten, schlagen, misshandeln. Und nach allem, was ihm angetan wurde, hat er immer noch versucht, uns die Hand abzuschlecken. Er wusste, wir wollen ihm helfen. Dann ist er gestorben." Da schluckt selbst die Tierschützerin, der nichts mehr fremd ist…

Tierschützerinnen benötigen viel Kraft
Was ihr und Romana die Kraft gibt, immer und immer wieder weiterzuarbeiten? "Dass wir vor Ort die Umstände im Heim und auf Pflegestationen verbessern können. Und wenn wir dann wieder einem Hund ein gutes Zuhause vermitteln, dann wissen wir, wofür wir das tun. Wofür wir leben."

So können Sie helfen
Romana Schleich-Wolf bringt vereinzelt Hunde nach Österreich, aber nur, wenn sie vorab einen sicheren, guten Platz hat. Sie fährt bald wieder nach Ungarn und braucht Hilfsgüter! Sie möchten helfen? Sachspenden, also vor allem Decken und Leine, sind bitte an der Adresse Pickelbach 300, St. Marein/Graz abzugeben. Geldspenden werden vor allem dringend für die tierärztliche Versorgung benötigt: Konto 31.377, BLZ 38210, Stichwort "Hundehilfe". Weitere Informationen unter Tel.: 0660/56 05 551.

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