Landau (re. im Bild) hatte ein Obdachlosenasyl in Wien-Währing zum Schauplatz seines ersten Medienauftritts als Nachfolger Franz Küberls (li.) gemacht. "Caritas heißt Mitarbeit an einer gerechteren Gesellschaft", definierte der Geistliche auch gleich seine Mission. Das werde aktuell nach der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen ersichtlich. Die Hilfe komme an, benötige aber "einen langen Atem".
"Europa für die Menschen, nicht für die Banken"
Auf EU-Ebene forderte Landau eine rasche Umsetzung der Finanztransaktionssteuer. "Wir brauchen kein Europa primär für die Banken, sondern für die Menschen", so der Caritas-Präsident. Das gelte auch für Österreich: "Solange Milliarden für eine Kärntner Pleitebank lockergemacht werden, darf der Sozialstaat nicht geschwächt werden."
Das "Fünf-Punkte-Programm für mehr Mut und Solidarität in Österreich und Europa" der Caritas beinhaltet ein "Investitionsprogramm für sozialen Zusammenhalt in unserem Land". Landau fehlt ein Bekenntnis von Bund und Ländern, sich der "neuen Armut" zu stellen. Er fordert eine Evaluierung der Mindestsicherung, die Verlängerung des Pflegefonds über das Jahr 2016 hinaus sowie die vor der Wahl von der Regierung versprochene Erhöhung der Familienbeihilfe. Auf Kosten der Kinder dürfe trotz des Budgetlochs nicht gespart werden.
Küberl warnt vor "zweitem Eisernen Vorhang"
Auch für Flüchtlinge - egal ob aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen - will sich die Caritas weiter einsetzen. Landau forderte abermals faire Verfahren sowie, aus aktuellem Anlass, einheitliche Standards bei der Grundversorgung. "Schutzsuchende haben das Recht auf Menschenwürde", so Landau. Sein Vorgänger Küberl wiederum forderte mit dem Blick über die Grenzen hinaus vor einem "zweiten Eisernen Vorhang", der derzeit gegen Flüchtlinge aufgezogen werde.
Küberl machte sich abermals für die Erhöhung der Entwicklungshilfe stark. Seinem Nachfolger bescheinigte er großes Engagement: Landau habe "das Herz am richtigen Fleck".
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