Platz vier bei Debüt

Christina Ager: Die Sensation von der Alm

Sport
16.11.2013 18:03
Ein "Hänger" hat Christina Ager bekannt gemacht. Seit sie beim Eid für die Youth Olympic Games 2012 im Innsbruck nicht mehr weiterwusste und ihr dann noch das "Sch..."-Wort entfuhr, kennt man sie. Diesen Samstag hat die 18-Jährige aber auch auf der großen Sport-Landkarte angeschrieben. Gleich beim Weltcup-Debüt in Levi fuhr die Tirolerin auf Platz vier und verpasste das Podium um gerade fünf Hundertstel. Das Portrait eines "Mädels von der Alm".

Seit ihrem verbalen, aber damals sofort und sympathisch ausgeräumten Einfädler im Bergisel-Stadion hat Ager vor allem bei Nachwuchsbewerben wie den YOG oder beim Europäischen Jugendfestival mit Medaillen geglänzt. In Levi nutzte das "Mädel von der Alm" - daheim in Söll betreibt die Familie die Stöcklalm - die Gunst der Stunde. Mit Startnummer 53 Fünfte zur Halbzeit, am Ende Vierte. "Es ist schwierig, da Worte zu finden. Ich bin sprachlos", gab Ager danach zu Protokoll.

"Ich war im Skifahren nie wirklich gut"
Dass die leidenschaftliche Tennisspielerin so früh im Weltcup anschreiben konnte, war nicht immer gewährleistet gewesen. Sie wuchs im elterlichen Gasthaus und damit direkt neben der Skipiste auf, seit ihrem zweiten Lebensjahr steht sie auf den Ski. "Ich war aber nie wirklich gut", gestand sie. Ab ihrem neunten Lebensjahr wurde sie deshalb von Privatcoach Günther Gerhard betreut.

Ager war dadurch so gewohnt, ihre eigenen Wege zu gehen, dass sie anfangs Mühe hatte, in der Gruppe zurechtzukommen. Doch das ist geklärt und gelöst. Ager ist seit zwei Jahren glücklich im ÖSV-Kader, Gerhard mittlerweile ihr Servicemann. "Im ÖSV bekomme ich eine Top-Betreuung durch ein Super-Trainerteam", ist die B-Kader-Läuferin und Atomic-Fahrerin happy.

Ager beschreibt sich selbst als eher ruhigen und sportlichen Menschen. Tennis und Windsurfen sind die großen Leidenschaften der am 11.11.1995 geborenen Ager. "Und daheim im Gasthaus aushelfen", erzählte sie lachend.

Weltcup-Debüt dank erfolgreicher Quali
Zum Weltcup-Debüt nach Levi brachte sie die erfolgreiche interne Qualifikation im Mölltal. Fünf Tage nach ihrem 18. Geburtstag wäre sie dann dank der Gunst der "windigen" Stunde fast gleich auch auf das Podest gefahren. Doch Ager blieb fair und gab zu, im ersten Durchgang von besseren Verhältnissen profitiert zu haben.

Skandinavien bleibt nun bis auf Weiteres ihre "Wahlheimat", denn in Levi und Kvitfjell stehen Europacuprennen an. Ob sie nach ihrem Überraschungscoup ähnlich wie das gleichaltrige US-Wunderkind Mikaela Shiffrin die zweite Liga überhaupt auslassen kann, ist eher nicht wahrscheinlich. Die 1,81 Meter große Ager entspricht typologisch eher einer Lindsey Vonn, daher traut ihr Gerhard langfristig auch in allen Disziplinen viel zu.

Fix ist, dass die Schülerin des Skigymnasiums Saalfelden (achte Klasse, geplante Matura 2014) mit dem Levi-Erfolg ihren nächsten Weltcupstart jetzt schon sicher hat. In Courchevel gehört Ager erstmals sogar den Top-30 an. Rang vier ist ihr bisher mit Abstand größter Erfolg. So eine Platzierung hat sie bisher nicht einmal im Europacup geschafft.

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(Bild: KMM)



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