Möglich sei das durch versteckte Antennen der Abhör-Spezialeinheit Special Connection Service (SCS) - einem gemeinsamen Projekt von NSA und CIA. Die SCS-Antennen seien hinter Sichtblenden versteckt und damit mit freiem Auge nicht zu sehen, so Pilz. In Wien vermutet er gleich drei solcher Einrichtungen: In der US-Botschaft in der Boltzmanngasse in Wien-Alsergrund, am IZD-Tower bei der UNO-City und eben in der sogenannten NSA-Villa in Währing.
Fensterlose Fassade auf Satellitenbildern verdächtig
An der Westseite der Villa sei auf Satellitenbildern jedenfalls eine fensterlose Fassade zu sehen. Pilz vermutet dahinter SCS-Antennen. Das "wahrscheinliche Ziel" sei der nahegelegene Sendeturm Exelberg im nördlichen Wienerwald. Über diesen Turm laufen nicht nur die Richtfunkverbindungen von etwa 15 Prozent aller Telefonate, so Pilz, sondern eben auch die Luftraumüberwachung.
Mit den SCS-Antennen könnten die US-Geheimdienste diese Daten abschöpfen. Die so abgefangen Daten werden überwiegend in Form von Metadaten gespeichert - wer mit wem, wann, wie lange, von wo aus gesprochen hat. Darüber hinaus könne man fallweise auch gezielt die Inhalte der Gespräche abhören, so Pilz.
US-Botschaft streitet Vorwürfe ab
Vonseiten der US-Botschaft hieß es zuletzt, die Villa sei kein geheimer Lauschposten. Vielmehr würden dort öffentlich zugängliche Quellen aus aller Welt ausgewertet.
Pilz sprach in Berlin mit verschiedenen Experten über die SCS-Anlagen. "Meine Quellen erhärten meinen Verdacht", sagte Pilz - ohne jedoch genauere Angaben zu seinen Gesprächspartnern machen zu wollen.
Hausdurchsuchung wäre für Pilz "angebracht"
Pilz forderte einmal mehr volle Aufklärung von der Bundesregierung über die Tätigkeiten der US-Geheimdienste in Österreich. Sollten sich die USA dagegen sperren, sei eine gerichtliche Hausdurchsuchung der Villa angebracht.
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