Rettung in Sicht

Loewe hat Finanzinvestor an der Angel

Elektronik
29.10.2013 08:58
Für den in die Pleite gerutschten deutschen Fernseherhersteller Loewe ist Rettung in Sicht: Die Traditionsfirma hat einen ersten Käufer an der Angel. Ein Finanzinvestor, dessen Namen das Unternehmen noch nicht nennen will, habe ein konkretes, schriftliches Angebot vorgelegt, teilte Loewe am Montag mit. "Wir haben damit den entscheidenden Meilenstein erreicht, der Loewe wieder auf einen erfolgreichen Weg führen wird", sagte Vorstandschef Matthias Harsch.

Doch der Investor wolle nur das operative Geschäft übernehmen, die Aktionäre gingen damit leer aus. Das ließ die Loewe-Aktie um bis zu 46 Prozent auf 2,06 Euro stürzen. Die Talfahrt stoppen könnte nur ein anderer Käufer, der die AG selbst mit übernehmen würde. Loewe erklärte, es sei durchaus möglich, dass es ein weiteres Angebot gäbe.

Harsch hatte Anfang Oktober von sechs möglichen Käufern gesprochen - von Konkurrenten über reiche Familien bis hin zu Finanzinvestoren, die sich auf Sanierungsfälle spezialisiert haben. "Jetzt ist es an uns, den richtigen Finanzpartner für Loewe auszuwählen", sagte der als Sanierer an Bord geholte Finanzvorstand Rolf Rickmeyer. Bis die Verträge ausverhandelt und offene Punkte geklärt seien, werde es aber noch einige Wochen dauern.

Bekommt der jetzt gefundene Investor den Zuschlag, müssen sich die Loewe-Aktionäre ganz hinten anstellen. Zunächst werden in der Insolvenz die Ansprüche der Gläubiger befriedigt - nur wenn dann noch etwas übrig bliebe, würde das Geld unter den Anteilseignern verteilt. Doch damit ist nicht zu rechnen.

Chinesicher Hersteller Hisense als technischer Partner
Loewe hatte Anfang Oktober Insolvenz angemeldet, nachdem sich während eines Schutzschirmverfahrens kein Investor hatte finden lassen. "Ohne Investor ist es aus", hatte Harsch damals gesagt. Einen technischen Partner hatte Loewe mit dem chinesischen Fernsehgeräte-Hersteller Hisense bereits gefunden. Doch frisches Geld wollten die Chinesen nicht in die Firma mit noch 650 Mitarbeitern stecken. Die ersten Projekte mit Hisense liefen bereits an, sagte Harsch.

Produktion wird ins Ausland verlagert
Loewe hatte erst den Trend zum Flachbildschirm verpasst, dann geriet die Internationalisierung ins Stocken. Viele Verbraucher fanden die luxuriösen Geräte im Vergleich zur Konkurrenten wie Samsung und LG Electronics aus Südkorea zu teuer. Loewe schreibt seit Jahren Verluste. Künftig sollen Loewe-Fernseher vermehrt aus dem Ausland kommen. Nur einzelne Modelle sollen noch in der "Fernseher-Manufaktur" im strukturschwachen Nordbayern gebaut werden.

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