In Justizanstalt

Mithäftling zu Oralsex gezwungen: 2 Schuldsprüche

Österreich
22.10.2013 13:31
Wegen der Vergewaltigung eines 17 Jahre alten Mithäftlings sind ein 18-Jähriger und ein 17-Jähriger am Dienstag im Landesgericht Linz schuldig gesprochen worden. Der Ältere wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, seine Bewährungsstrafen wurden widerrufen. Der Jüngere, der wegen Vergewaltigung bereits vier Jahre ausgefasst hatte, erhielt eine Zusatzstrafe von einem Jahr und eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Den beiden Angeklagten - sie sitzen derzeit in Haft - wurde vorgeworfen, am 19. März dieses Jahres einen Mithäftling in der Justizanstalt Linz zum Oralverkehr gezwungen zu haben. Mit Schlägen auf den Kopf und den Oberkörper sowie mit der Drohung, ihn ansonsten mit einem Besenstiel zu vergewaltigen, sollen die zwei Jugendlichen ihr Opfer gefügig gemacht haben. In den Einvernahmen bekannten sie sich nicht schuldig. In der Hauptverhandlung zeigte sich der 18-Jährige dann geständig, belastete den anderen aber nicht. Der 17-Jährige gab nur die Körperverletzung zu.

Das Gericht ging allerdings davon aus, dass der Ältere den Jüngeren deckte und sprach beide schuldig. Sie müssen dem Opfer Teilschmerzensgeld in der Höhe von 2.000 bzw. 2.500 Euro zahlen. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, der ältere Angeklagte kündigte Berufung an, der jüngere erbat sich Bedenkzeit.

17-Jähriger verging sich an 67 Jahre alter Frau
Der Jüngere war drei Tage nach dem Vorfall rechtskräftig zu vier Jahren verurteilt und in eine Anstalt eingewiesen worden. Der Bursche hatte im Linzer Naherholungsgebiet Wasserwald eine 67-jährige Frau vergewaltigt. Bei zwei Mädchen im Alter von 13 und 16 Jahren blieb es bei dem Versuch. Damals war er erst 15 Jahre alt (Bericht siehe Infobox).

Nach dem Bekanntwerden der Vergewaltigung eines 14-Jährigen durch einen Mithäftling in der Justizanstalt Josefstadt in Wien war im Sommer eine Diskussion über sexuelle Übergriffe im österreichischen Jugendstrafvollzug entbrannt. Justizministerin Beatrix Karl forderte daraufhin alle Gefängnisse auf, allfällige Übergriffe zu melden. Drei weitere Fälle aus dem Jahr 2013 wurden dadurch publik - einer davon in war jener Linz.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele