Quartalsbericht

Intel wartet auf Durchbruch im Tablet-Geschäft

Elektronik
16.10.2013 15:46
Der US-Chipriese Intel kommt beim boomenden Geschäft mit Tablet-PCs und Smartphones nicht richtig in Fahrt. Nach nahezu stagnierenden Zahlen im dritten Quartal zeigte sich der weltgrößte Hersteller von Halbleitern daher für das letzte Viertel des Jahres überraschend vorsichtig. Der Umsatz werde im Vergleich zum vorherigen Quartal in etwa stagnieren. Zudem verzögert sich die Produktion eines Chips der nächsten Generation wegen technischer Rückschläge, wie Konzernchef Brian Krzanich erläuterte.

2013 sei für Intel ein Jahr des Übergangs, räumte Deutschlandchef Christian Lamprechter im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters ein. Intel habe bei den Herstellern von Tablet-PCs und Smartphones erst einmal Fuß fassen müssen. Die neuen Produkte kämen allerdings am Markt gut an. "Wir sind da zuversichtlich. Wir werden unsere zugegeben kleine Marktposition deutlich ausbauen."

Sein Haus liefere etwa Chips für das Galaxy Tab 3 von Samsung. "Wir müssen mit hochvolumigen Produkten an den Markt kommen", sagte Lamprechter. Zudem sei es gelungen, in dem Gerät der Koreaner erstmals den Funkchip der neuesten Generation unterzubringen. Intel hatte für dessen Entwicklung eigens die Mobilfunksparte von Infineon übernommen, ist dann allerdings der Konkurrenz lange hinterhergelaufen. "Es liegt uns daran, Kunden zu gewinnen. Wir werden weder bei Samsung noch bei Apple noch bei anderen aufgeben." Apple war lange Stammkunde bei Infineon. Intel kam bei dem Smartphone-Riesen aber kaum zum Zug.

Cloud sorgt für Wachstum bei Servern
Auch wenn Intel seine Chips noch nicht direkt in Tablet-PCs in dem Maße platzieren kann wie gewünscht, profitiert der US-Konzern jedoch indirekt von dem Trend hin zu den flachen Geräten. Durch das wachsende Cloud-Computing und dem weiter immens zunehmende Datenvolumen rund um den Globus wächst der Bedarf an Servern in den Rechenzentren. Das Segment mit Rechenzentren-Chips legte im dritten Quartal um 12 Prozent auf den Rekordumsatz von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,15 Milliarden Euro) zu. Der niederländische Chipausrüster ASML zeigte sich angesichts des Trends zur mobilen Rechnernutzung am Mittwoch ebenfalls zuversichtlich.

Dank des starken Geschäfts mit Chips für Rechenzentren schnitt Intel von Juli bis September insgesamt besser ab als von Experten erwartet, auch wenn der Nettogewinn binnen Jahresfrist um knapp ein Prozent auf 2,95 Milliarden Dollar zurückging. Der Umsatz fiel mit 13,48 Milliarden Dollar etwas höher aus als vor einem Jahr und übertraf ebenfalls die Vorhersagen. Im laufenden Schlussquartal sollen die Erlöse 13,7 Milliarden Dollar betragen.

Rückschläge im schrumpfenden PC-Geschäft
Im angestammten PC-Geschäft hat Intel nach wie vor zu kämpfen. Dort sackten die Einnahmen in dem für die Chiphersteller zentralen dritten Quartal um 3,5 Prozent ab. Zudem verzögert sich die Produktion des neuen Hoffnungsträger-Prozessors wegen technischer Rückschläge, wie Krzanich in einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte. Mit der Herstellung könne nun frühestens im nächsten Quartal begonnen werden. Am Markt kam dies nicht gut an. Die Intel-Aktie verlor am Mittwoch in Frankfurt etwas mehr als zwei Prozent an Wert.

Intel-Manager Lamprechter zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass zumindest in Deutschland das Weihnachtsgeschäft Linderung bringt. Die neue Variante des Microsoft-Betriebssystems Windows 8 und neue Computer mit berührungsempfindlichen Bildschirmen dürften gut gehen. Zuletzt habe die Nachfrage in Nordamerika und Westeuropa Zeichen der Erholung gezeigt. Mit dem kauffreudigen deutschen Mittelstand zeigte sich Lamprechter zufrieden. "Der Absatz von Desktops wächst erstmals wieder." Und auch Großkonzerne schafften wieder verstärkt neue Modelle an. So sei BMW derzeit dabei, Notebooks der neuesten Generation an seine Mitarbeiter auszugeben.

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