Exklusiver Club-Gig

John Cale mit intimem Programm im Palais Ferstel

Musik
16.10.2013 08:32
John Cale, Gründungsmitglied der legendären Band Velvet Underground, hat am Dienstagabend ein Gastspiel in Wien gegeben. Anlass war die Ausstellung "Warhol-Basquiat" im Bank Austria Kunstforum, die der 71-jährige Artrocker eröffnete. Im Anschluss daran gab er ein exklusives Club-Konzert im Ambiente des Palais Ferstel.
(Bild: kmm)

Cage, der anno 1965 mit Lou Reed die später von Andy Warhol protegierte Formation The Velvet Underground gründete, sie aber bereits 1968 wieder verließ, eröffnete das Konzert mit
"The Endless Plain Of Fortune" von seinem 1973er-Album "Paris 1919". Begleitet wurde der 71-Jährige von Gitarrist Dustin Boyer und Schlagzeuger Alex Thomas, der auch für verschiedene elektronische Soundeffekte (etwa bei "Set Me Free" oder einer sperrigen Version des Elvis-Presley-Klassikers "Heartbreak Hotel") verantwortlich zeichnete.

Songs aus fast allen Schaffensphasen
Der Artrocker, der für den Wien-Gig ein "eigenes und intimes Programm" angekündigt hatte, und seine Mitstreiter spielten sich durch Material aus fast allen Schaffensphasen des gebürtigen Walisers. Mit "Buffalo Ballet", "You Know More Than I Know" und "Fear Is A Man's Best Friend" spielte Cale etwa gleich drei Songs aus seinem 1974 veröffentlichen Album "Fear".

Aber auch neueres Material gab es im Palais Ferstel zu hören. Etwa "Catastrofuk" und "Whaddya Mean By That?" von der 2011 erschienen EP "Extra Playful", Songs seiner vor einem Jahr veröffentlichten Platte "Shifty Adventures in Nookie Wood" sparte er aber völlig aus. Auch wer gehofft hatte, Cale werde dem Anlass entsprechend vielleicht den einen oder anderen Titel aus dem 1990 mit Lou Reed aufgenommenen Konzeptalbum "Songs For Drella" - einer Hommage an Andy Warhol - bringen, wurde enttäuscht.

Standing Ovations am Schluss
Dafür gab Cale "Do Not Go Gentle Into That Good Night", das auf einem Gedicht seines Landsmanns Dylan Thomas basiert und 1989 auf "Words For The Dying" - Cales Kommentar zum Falkland-Krieg - erschienen ist, zum Besten. Mit "Halleluja" (ein Song aus der Feder des kanadischen Pop-Poeten Leonard Cohen), das Cale 1991 für das Cohen-Tributalbum "I'm Your Fan" aufgenommen hat, verabschiedeten sich der 71-Jährigen und seine großartig aufspielenden Mitstreiter nach 80 Minuten von der Bühne. Dank Standing Ovations ließ sich Cale zu einer Zugabe erweichen und spielte - ohne seine Zwei-Mann-Band - noch ein kurze Version von "I Keep A Close Watch".

Fazit: Ein solides Konzert, das trotz einiger aktueller Songs den Spirit einer vielleicht schon vergangenen Ära versprühte und manchmal auch etwas überholt wirkte. Aber das darf bei Legenden wie Cale wohl so sein.

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