Großes Tourfinale

Die Toten Hosen brachten ihre Heimat zum Brennen

Musik
12.10.2013 11:46
Es kommt die Zeit, zu der selbst die längste Tour ein Ende finden muss. Nach fulminanten Erfolgen mit dem Album und auf der in zwei große Teile aufgetrennten Tour feierten die deutschen Punk-Rock-Epigonen Die Toten Hosen am Freitagabend ein berauschendes Finale der "Krach der Republik"-Tour in ihrer geliebten Heimatstadt Düsseldorf. Bombenstimmung inklusive.
(Bild: kmm)

Pünktlich um 16 Uhr öffneten sich für 40.000 begeisterte Anhänger die Tore zur Esprit Arena, dem Heimatstadion des Fußballklubs Fortuna Düsseldorf, der seit jeher von den Toten Hosen unterstützt wird. Die Gastgeber ließen es sich nicht nehmen, sich den Abend von befreundeten Musikerkollegen eröffnen zu lassen. CJ Ramone brachte die Menge mit alten Klassikern wie "Blitzkrieg Bop", "I Wanna Be Sedated" und "Sheena Is A Punkrocker" aus seiner Zeit bei den Ramones in Stimmung.

Blech vor Punk
Im Anschluss kamen die Bayern von LaBrassBanda und würgten ihre Trompeten, Tuben und andere Blechinstrumente, die ein bisschen an den Stil der alten Attwenger erinnerten. Ohne Tätowierung und nach eigenen Aussagen auch nicht gut aussehend, machten sie als Support trotzdem tanzbare Musik, die sich hören lassen konnte.

Das geheime Highlight dieses Abends waren die ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Broilers. Mit altbekannten Hits beendeten sie ihr persönliches Konzertjahr 2013. Ein nicht enden wollendes Gedränge in den ersten Reihen ließ bereits erahnen, was auf die Fans beim Haupt-Act zukommen würde. Nach knapp 60 Minuten verließen die "Brathühner" (Broilers) die Bühne und ernteten großen Beifall.

Anarchie im Fußballstadion
"Der Ballast der Republik", erschienen 2012, ist das jüngste von 17 Studioalben, welches Breiti, Campino, Vom, Andi und Kuddel veröffentlichten. Nach einer sehr kurzen und geordneten Umbaupause erschienen sie durchaus pünktlich und wussten ab dem ersten Ton Anarchie per excellence zu beschwören. Die Setlist an diesem Abend war bunt gemischt - es war für alteingesessene und junge Konzertbesucher gleichermaßen was dabei.

Wahre musikalische Leckerbissen wie "Sascha, ein aufrechter Deutscher", die "Opel-Gang" und "Wünsch dir was" machten Stimmung und hielten einige davon ab, die Band nach einem gespielten Cover ("Schrei nach Liebe") ihrer Kollegen Die Ärzte zu rügen. Campino und Kumpanen waren bestens gelaunt, schimpften die Bayern und die Merkel, huldigten dem Bommerlunder - und bei "Paradies" durfte ein Mädchen in altbekannter Manier die zweite Strophe bei tosendem Beifall vollenden.

Ein Meer an Merchandise
Zu guter Letzt kamen - performed von einer kleinen Centerstage - noch der "Bo Frost Mann" und andere selten gespielte Lieder, die in einer geschlossenen Arena so ziemlich alle ins Schwitzen brachte. Das obligatorische "You'll Never Walk Alone" war für die Fans der Anlass, all ihre Fahnen, Schals und T-Shirts gen Bühne zu richten. Als Dank bekamen die Hosen einen Ausblick auf ein Meer an Fan-Merchandise im Publikum geboten.

Dankend und sichtlich gerührt zogen sie nach knapp 130 Minuten inklusive drei Zugabeblöcken von dannen und entließen die freudestrahlenden Fans zurück in die Alltagsrealität. Fortuna lebt mit den Hosen und umgekehrt - eine wechselseitige Passion. Bleibt nur zu hoffen, dass Campino und Co. auch weitere Jahre Lust auf die große Bühne haben.

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