Dank Accelerometer

Forscher wollen Erdbeben mit Smartphones messen

Wissenschaft
30.09.2013 12:29
Geht es nach zwei italienischen Forschern, dann könnten in naher Zukunft Smartphones bei der Überwachung von Erdbeben helfen. Sie wollen Accelerometer, winzige Sensoren, die die Beschleunigung messen und heute schon in fast jedem besseren Handy stecken, zur Messung von Erdstößen nutzen.

Antonio D'Alessandro und Guiseppe D'Anna von Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie in Rom wollen mithilfe von Accelerometern, die auch in Laptops eingebaut sind, die Zahl der Messstellen bei einem Erdbeben drastisch erhöhen, indem sie die nur wenige Millimeter großen Sensoren quasi als kleine Erdbebenwarten fungieren lassen.

"Nahezu jeder hat heutzutage einen Rechner oder ein Handy mit MEMS-Technologie (Micro-Electro-Mechanical Systems; Anm.)", schreiben die beiden Wissenschaftler im Fachjournal "Bulletin of the Seismological Society of America". Weil Smartphones in der Regel zudem nahezu pausenlos online seien, lasse sich relativ einfach ein engmaschiges Netzwerk von Messstationen aufbauen. Die so erhobenen Werte würden sich außerdem rasch übermitteln lassen und könnten etwa für Rettungskräfte eine große Hilfe darstellen, glauben D'Alessandro und D'Anna.

Sensoren mit dem Rütteltisch getestet
Um herauszufinden, ob die in Smartphones eingebauten Sensoren auch verläßliche Daten liefern, verglich das Duo die MEMS-Technologie des iPhone 5 mit der eines professionellen Gerätes zur Erdebeben-Messung. Dazu platzierten die Forscher die Sensoren auf einem Rütteltisch, der die Erschütterungen eines Bebens nachahmte, wobei die Beschleunigung zwischen einem Hundertstel und der doppelten Erdbeschleunigung (g) lag.

Es zeigte sich, dass der Smartphone-Sensor bei starker Beschleunigung dem Profi-Gerät fast ebenbürtig war. Ab einem Beben der Stärke fünf würden die Sensoren sehr verläßliche Daten liefern, nur wenn die Werte unter einem Zehntel g lagen, habe die Qualität der Messung deutlich abgenommen, so D'Alessandro und D'Anna. Da aber die Technik ständig verbessert werde, werde man in Zukunft wahrscheinlich auch schwächere Beben mithilfe der Acceleratoren registrieren können, zeigen sich die Forscher zuversichtlich.

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