Waffentests geplant

Ausrangierte F-16 zu Robo-Kampfjets umgerüstet

Elektronik
25.09.2013 15:04
Der Flugzeughersteller Boeing hat ausgemusterte Kampfjets des Typs F-16 zu unbemannten Drohnen umgerüstet und will die Flugzeuge künftig für das Training von Piloten einsetzen. Die betagten Flieger leben damit nach ihrer "Pensionierung" ein zweites Leben als Zielscheibe, die auf den realen Luftkampf gegen moderne Überschall-Jagdflugzeuge vorbereitet. Insgesamt sechs ausrangierte F-16-Jets hat Boeing umgebaut, mit einer hat man nun einen ersten erfolgreichen Testflug absolviert.

Es sei ein ungewohnter Anblick gewesen, die F-16 ohne Piloten starten und landen zu sehen, sagt US-Luftwaffenkommandant Ryan Inman dem Flugzeughersteller zufolge über den umgerüsteten Kampfjet. Letztlich sei die Robo-F-16, die in der Drohnenversion unter der Bezeichnung QF-16 geführt wird, jedoch eine ausgesprochen nützliche Angelegenheit.

QF-16 soll zur Pilotenausbildung genutzt werden
Ferngesteuerte Kampfflugzeuge zur Pilotenausbildung sind bei der US-Luftwaffe nämlich schon länger im Einsatz, allerdings keine modernen Jets wie die F-16. Bisher nutzte man zur Pilotenausbildung unbemannte Jets des betagten Typs F-4 Phantom, wie sie von der Air Force zur Zeit des Vietnamkrieges eingesetzt wurden, als Zielscheibe. Die F-16 bereite Piloten aber wesentlich besser auf Kämpfe gegen moderne Jagdflieger vor.

Beim ersten Flug des vom Boden aus ferngesteuerten QF-16-Jets musste die Drohne nicht nur kontrolliert starten und landen, sondern in der Luft auch Manöver fliegen und auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigen. All das absolvierte der Jet ohne größere Probleme, meldet Boeing.

Spektakuläre Manöver möglich, Waffentests geplant
Praktisch für das Pilotentraining: Weil kein Mensch an Bord der QF-16 ist, kann sie angehende Kampfpiloten mit Manövern konfrontieren, die einen menschlichen Piloten an den Rand seiner körperlichen Leistungsfähigkeit bringen würden. Manöver, die auf einen Piloten eine Kraft von bis zu neun G, also der neunfachen Erdanziehungskraft, ausüben würden, sollen für den Robo-Jet kein Problem darstellen.

Als nächstes will das US-Militär die Robo-Jets vom Typ QF-16 mit Bewaffnung testen. Wie die britische TV-Anstalt BBC berichtet, sollen schon bald Testflüge durchgeführt werden, bei denen auch Waffen eingesetzt werden.

Sorge über Einsatz als Tötungsroboter
Drohnengegner macht das allerdings stutzig. "Ich bin sehr besorgt, dass diese Flieger verwendet werden könnten, um Menschen am Boden anzugreifen", sagt etwa Noel Sharkey, ein Sprecher der Anti-Drohnen-Bewegung "Campaign to Stop Killer Robots".

Besonders die Geschwindigkeit, mit der sich eine QF-16 auf ihr Ziel zubewege, mache ihm Sorgen. Schließlich sei es bei Überschall nicht einfach, ein Ziel am Boden genau zu identifizieren. Es gebe jeden Grund zu der Annahme, dass diese sogenannten Trainingsziele ein Vorbote des Drohnenkriegs seien und uns immer näher ans automatisierte Töten bringen, so Sharkey.

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