Alpen-Schocker

“Blutgletscher”: Austro-Horror mit Öko-Touch

Kino
25.09.2013 14:05
Ein Gletscher kann nicht bluten. Auch ein "Blutgletscher" nicht. Aber jener Gletscher in den österreichischen Alpen, dessen rasantes Abschmelzen ein Wissenschaftler-Team von einem hoch gelegenen Forschungsposten aus unter die Lupe nimmt, sondert plötzlich rote Mikroorganismen ab, die sich höchst ungewöhnlich verhalten und die DNA jener, die mit ihnen in Berührung kommen, in atemberaubender Geschwindigkeit verändern. "Blutgletscher", der neue Horrorfilm des Österreichers Marvin Kren, kommt am Freitag in die heimischen Kinos.

Marvin Kren hat ein gutes Gespür dafür, wann er die Horror-Show durch Hinzufügung von etwas Humor auflockern kann. Eine tragende Rolle dabei übernimmt die Mutter des Regisseurs, Schauspielerin Brigitte Kren, die schon in "Rammbock", dem erfolgreichen Zombie-Film ihres Sohnes, Teil des Casts war.

Als Umweltministerin mit dem klingenden Namen "Frau Bodicek" kommt sie in Begleitung von Pressesprecherin (Adina Vetter), Fach-Referentin (Edita Malovcic) und Leibwächter (Murathan Muslu) für einen möglichst fototrächtigen PR-Termin zu Besuch auf die Forschungsstation, wo der Eigenbrötler Janek (Gerhard Liebmann) mit seinem Team soeben eine furchtbare Entdeckung gemacht haben.

Unter dem Eindruck schreckenserregender Mutationen, die aus harmlosen Tieren gefährliche Monster und aus Menschen Wirtstiere neuer Schrecken machen, ändert sich nicht nur die Situation, sondern auch die Person: Die Ministerin, die zunächst als oberflächliche und kurzatmige Politikerin vorgeführt wird, zeigt in Momenten höchster Gefahr ihre Qualitäten im Krisenmanagement. Jene Szenen, in denen sie zur Bohrmaschine greift, um einem angreifenden Monster-Steinbock schreiend den Garaus zu machen, oder zu Messer und Feuerzange, um eine junge Frau zu operieren und ihr das Böse buchstäblich auszubrennen, zählen zu den Höhepunkten des Films.

Das sagt "Krone"- Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Ein Horrorfilm mit hohen Suspense-Qualitäten, der hintergründig-hämisch aufzeigt, was der Zivilisation blüht, wenn sie sich nicht bald eines Besseren besinnt. Raffiniert konfrontiert uns "das Böse" in "Blutgletscher" mit der globalen Todsünde unserer Zeit: Die systematische Zerstörung unseres Planeten. Ein existenzialistischer Schocker, dessen bissiger Ton und blutrünstige Optik von schräger Situationskomik abgefedert wird. Fazit: Mit oder ohne mutierte Kreaturen spitzt sich die Lage zu! Marvin Krens "Blutpasterze on the rocks" weiß in jedem Fall tierisch zu fesseln.

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