Alle Geiseln frei?

Nairobi: Noch “ein oder zwei” Angreifer verschanzt

Ausland
24.09.2013 08:14
Drei Tage nach der Erstürmung eines Einkaufszentrums in der kenianischen Hauptstadt Nairobi durch Extremisten kämpfen Spezialkräfte noch immer mit den letzten verschanzten Angreifern. Es gebe noch Gefechte mit "ein oder zwei" islamistischen Kämpfern, sagten Sicherheitskräfte vor Ort am Dienstag. Die Angreifer hielten sich demnach in einem oberen Stockwerk des weitläufigen Gebäudekomplexes auf. Bei Sonnenaufgang waren immer wieder Schüsse und Explosionen zu hören.

Wenige Stunden zuvor hatte das kenianische Innenministerium erklärt, das Einkaufszentrum sei unter Kontrolle gebracht worden. "Wir glauben, dass alle Geiseln freigekommen sind", teilte das Ministerium via Twitter mit. Die Sicherheitskräfte vor Ort gaben an, mehrere Geiseln seien gerettet und in ein Militärkrankenhaus gebracht worden.

"Multinationales Kommando" im Auftrag des "Weltterrorismus"
Innenminister Joseph Ole Lenku gab weiters bekannt, dass mehr als zehn Verdächtige festgenommen werden konnten. Die Männer, von denen einige bei dem Einsatz verletzt wurden, sollen nun verhört werden. Den Angaben zufolge wurden mindestens sechs Angreifer getötet. Die verbleibenden Terroristen könnten "nicht mehr entkommen", erklärte der Minister. Nach den Worten von Armeechef Julius Karangi ist die Gruppe der Geiselnehmer ein "multinationales Kommando", das im Auftrag des "Weltterrorismus" handle.

Die Kämpfer der somalischen Al-Shabaab-Miliz hatten das Einkaufszentrum "Westgate" in Nairobi am Samstag gestürmt, auf Menschen geschossen und sich mit Geiseln in dem Komplex verschanzt. Die radikalislamische Miliz verlangt ein Ende des kenianischen Militäreinsatzes gegen sie in Somalia. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden bei dem Angriff mindestens 62 Menschen getötet und bis zu 200 weitere Personen verletzt.

Überwachungsvideos zeigen den Beginn des Dramas
Unterdessen tauchten erste Bilder von Sicherheitskameras im Einkaufszentrum auf, die die ersten Stunden des Angriffs zeigen. Wie die kenianische Zeitung "The Standard" berichtete, bestätigen die Aufnahmen, was Zeugen aussagten. Das schwer bewaffnete islamistische Kommando gelangte demnach über mindestens zwei Zugänge in das Gebäude. Die meisten Kämpfer kamen über den Haupteingang und stiegen die Treppen zu höheren Stockwerken hinauf. Die andere Gruppe verschaffte sich über den Parkplatz Zugang in das Einkaufszentrum.

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