Verein untätig?

Vorwurf: ÖKV soll Zuchtskandal in Tirol ignorieren

Tierecke
27.09.2013 11:04
"Ich kann nicht glauben, dass niemand etwas gegen diese Zustände unternehmen will", ist Helmut Hirmann entsetzt. Der Hundezüchter wandte sich an die "Krone Tierecke", weil eine Tiroler Kollegin ihre Hunde unter katastrophalen Umständen halten soll. Obwohl die Zucht vom Amtstierarzt für "unzureichend" befunden wurde, soll der Österreichische Kynologenverband die unwürdigen Zuchtbedingungen ignorieren, so Hirmanns Vorwurf.

Alles begann damit, dass der im Burgenland ansässige Hundezüchter Helmut Hirmann eine Tiroler Kollegin anzeigte, weil diese ihre zwölf Zuchthunde verschiedener Rassen das ganze Jahr über in Flugboxen halten soll. "Die Tiere kommen nur dreimal täglich aus den Boxen, um ihr Geschäft zu verrichten", berichtet Hirmann. Erst nach mehrmaliger Nachfrage beim Tiroler Tierschutzverein soll der zuständige Amtstierarzt aktiv geworden sein. Bei der Kontrolle fand er schlimme Zustände vor.

ATA: Haltung unzureichend
Der Bericht des Amtstierarztes liegt krone.at vor. Das Gutachten besagt, dass insgesamt 19 Hunde - keiner davon angemeldet - bei der Züchterin vorgefunden wurden. Die Tiere hätten teilweise keinen Zugang zu Trinkwasser gehabt, ein Zwinger sei mit Kot "stark verschmutzt" gewesen. Am Rücken eines Rüden entdeckte der Veterinär einen nässenden Tumor. Sein Fazit: Die Haltung sei nach Tierschutzgesetz unzureichend, die Züchter seien angewiesen worden, die "Mängel" zu beseitigen und die Anzahl der Tiere zu reduzieren.

ÖKV wollte Zuchtsperre nicht anerkennen
Ein Zuchtwart des Vereins für Belgische Schäferhunde in Österreich hatte die Zuchtstätte schon 2006 für ein Jahr geschlossen - aus dieser Zeit stammen auch die Fotos vom vermüllten Welpenauslauf. Der Grund: Die "Nichteinhaltung des österreichischen Tierschutz- und Tierhaltegesetzes". Der ÖKV wollte die Sperre allerdings nicht anerkennen, da sie angeblich nicht den Vereinsstatuten entspreche. Auch dieser Schriftverkehr liegt krone.at vor.

"Keiner der Vereine schreitet ein"
Die Familie, die gleich drei verschiedene Rassen züchtet, soll laut Helmut Hirmann die Haltung keineswes verbessert haben. "Neben dem Verein der Belgischen Schäferhunde ist auch noch der Verein für Parson und Jack Russell Terrier involviert - keiner tut etwas!" Das Desinteresse des Österreichischen Kynologenverbands kann er nicht verstehen: "Hier wird gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, man darf aber munter weiterzüchten!"

ÖKV sind "organisatorisch die Hände gebunden"
krone.at ersuchte den Österreichischen Kynologenverband um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Den Forderungen des Amtstierarztes sei von den Züchtern nachgekommen worden, so das zuständige ÖKV-Referat. Bei einer Nachkontrolle seien keine Mängel mehr festgestellt worden: "Gemäß dem abschließenden Bericht des Amtstierarztes sind dem ÖKV hinsichtlich eines weiteren Vorgehens organisatorisch die Hände gebunden."

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