"Wollte das nicht"

Wien: 40-Jähriger stößt Frau auf U-Bahn-Gleise

Österreich
22.09.2013 15:10
Nach der grundlosen Attacke auf eine Wienerin, die er auf die Gleise der U-Bahn-Station Nestroyplatz gestoßen hat, will der mutmaßliche Täter nichts von Absicht wissen. Er "wollte das nicht", es sei "eher ein Unfall gewesen" und es tue ihm leid, erklärte der 40-Jährige, der während der Tat in der Nacht auf Samstag betrunken war, bei seiner Einvernahme durch die Polizei. Seinem Opfer wurde zwar von anderen Fahrgästen wieder auf den Bahnsteig geholfen, es büßte allerdings zwei Schneidezähne ein.

Der Tobende war gegen Mitternacht ohne jedes erkennbare Motiv auf die 43-Jährige losgegangen und stieß sie schließlich auf die Gleise. Während mehrere Fahrgäste dem Opfer wieder auf den Bahnsteig halfen, sprang der 40-Jährige auf der anderen Seite des Perrons in eine Garnitur, die in Richtung Stephansplatz abfuhr.

Dort angekommen attackierte er - ebenfalls völlig wahllos - zwei Passanten. Diese setzten sich jedoch zur Wehr und hielten den Mann fest. Die eintreffenden Polizisten konnten ihn erst durch den Einsatz von Pfefferspray endgültig überwältigen und festnehmen. Eine Zeugin erkannte dabei den Verdächtigen wieder und erklärte der Polizei, dass es sich bei dem Mann um den Angreifer vom Nestroyplatz handle.

Zugstopp nicht betätigt
Laut Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien, haben Kameras das dramatische Geschehen aufgezeichnet. Der Polizei wurde das Material bereits übergeben. Amann empfiehlt Fahrgästen, die auf die Gleise stürzen oder gestoßen werden, die Sicherheitsnische unter dem Bahnsteig zu nutzen. Zeugen derartiger Vorfälle sollen den Zugstopp betätigen, der sich bei den grünen SOS-Würfeln befindet. Dadurch bekommen die U-Bahn-Fahrer keine Freigabe für die Station und fahren auch nicht in diese ein. Zugleich wird man mit der Leitstelle verbunden und kann den Sachverhalt schildern.

Zeugin: "Die sind alle sitzen geblieben"
Beim Vorfall in der Nacht auf Samstag wurde dieser Zugstopp nicht betätigt. Eine Zeugin schilderte gegenüber mehreren Medien die dramatischen Momente: Ein junger Mann konnte das Opfer rechtzeitig auf den Perron heben, wo sich dann insgesamt vier Helfer um die Frau kümmerten. Ärgerlich für die 20-jährige Studentin: "Die sind alle sitzen geblieben. Die Frau hätte sterben können. Da schimpfen alle immer über die junge Generation. Und wer hat geholfen? Drei junge Frauen."

Dass jemand absichtlich auf die U-Bahn-Gleise geschubst wird, sei "sehr, sehr selten", betonte Ammann. Auch dass jemand durch Unachtsamkeit oder aufgrund seines Alkoholkonsums versehentlich dorthin stürzt, komme ebenfalls nicht oft vor.

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