Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden insgesamt 18 verschiedene Objekte durchsucht und einer ersten Schätzung zufolge über 100.000 verdächtige Datenträger mit Microsoft-Software sichergestellt, die nun auf ihre Echtheit überprüft werden.
PC Fritz war ins Visier der Ermittler geraten, nachdem Microsoft zahlreiche von der Firma verkaufte Datenträger als Raubkopien identifiziert und daraufhin Strafanzeige erstattet hatte. Viele Händler hatten den Konzern in den letzten Monaten kontaktiert und sich über die verdächtigen Angebote von PC Fritz beschwert.
Herkunft der Fälschungen noch ungeklärt
Die gefälschten Datenträger sind demnach Sicherungskopien nachempfunden, die der Computerhersteller Dell zuweilen PCs beifügt, auf denen Windows 7 vorinstalliert ist – sogenannte Reinstallations-DVDs. Die Microsoft bereits vorliegenden Raubkopien wurden von PC Fritz offenbar mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat versehen und zu weit unter dem Marktpreis liegenden Konditionen vertrieben. Woher die Fälschungen kommen, ist noch nicht geklärt.
Monatelange Ermittlungen
Dem Zugriff waren laut Microsoft monatelange Ermittlungen des Softwarekonzerns sowie der zuständigen Staatsanwaltschaft in Halle vorausgegangen. Zuletzt wurden Hunderte Postsendungen an Kunden von PC Fritz sichergestellt. Auch diese beschlagnahmten Produkte würden nun untersucht, hieß es.
Schnell groß geworden
PC Fritz soll bis vor wenigen Monaten noch ein kleines und eher unbedeutendes Unternehmen gewesen sein. Durch sehr günstige Preise und ein aggressives Marketing sei es der Firma jedoch in kurzer Zeit gelungen, einen großen Marktanteil zu erlangen. Demzufolge wurden Bustouren durch mehrere deutsche Großstädte organisiert und Straßenpartys veranstaltet, an denen auch Prominente teilnahmen.
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