"Enorme Schäden"

Oberösterreich bläst zur Jagd auf Wildschweine

Österreich
19.09.2013 14:27
Oberösterreich bläst jetzt zum Halali auf Wildschweine. "Sie richten enorme Schäden in der Landwirtschaft an", waren sich Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker und Landesjägermeister Josef Brandmayr am Donnerstag in Linz einig, dass gemeinsam vorgegangen werden müsse. Das Trio unterzeichnete ein Strategiepapier, das einen Leitfaden für eine effektive Bejagung und damit Verminderung von Wildschweinschäden in Oberösterreich darstellt.

So sollen Landwirte in Zukunft umgehend die Jägerschaft informieren, wenn sie die Schwarzkittel, ihre frischen Spuren oder Schäden sehen, um so einen raschen Abschuss der Tiere zu gewährleisten. Vor allem weibliche, ältere und damit erfahrene Tiere sollen ins Visier genommen werden, um den Nachwuchs einzubremsen. Nur säugende Bachen sollen aus "jagdethischen Gründen" verschont werden.

"Hoffentlich ist keine Sau da"
Während die Jäger früher noch erfreut "D' Sau san do!" riefen, heiße es nun "hoffentlich ist keine Sau da", schilderte der oberste Waidmann Brandmayr. Man habe sowohl den Auftrag, einen artenreichen Wildbestand zu erhalten, aber auch die Beeinträchtigung der Landwirtschaft hintanzuhalten.

Das nunmehr rigorose Vorgehen wurde mit den rasant ansteigenden Wildschweinbeständen begründet, die zunehmend massive Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen - Erdäpfel, Rüben Mais, Raps und Getreide - sowie Wiesen anrichten. Die Klimaerwärmung verringert die Sterblichkeit der Jungtiere, sie finden auch ein verbessertes Nahrungsangebot. Dazu kommt, dass die Bachen sehr intelligent und schwer zu jagen sind.

Tiere fallen in der Nacht über Felder und Wiesen her
Besonders große Schäden werden aus dem Mühl- und dem Innviertel gemeldet. Dort ziehe sich das Schwarzwild tagsüber in die Naturschutzgebiete am Inn zurück - wo keine Jagd erlaubt ist - und falle in der Nacht über die benachbarten Felder und Wiesen der Bauern her, schilderten Bauern und Jäger. Als Beispiel wurde ein Fall genannt, in dem die Tiere ein zehn Hektar großes Maisfeld geradezu umgeackert haben, sodass der Grundbewirtschafter danach neu aussäen und das Areal mit einem Zaun schützen musste. Schaden: mehrere Tausend Euro. Dafür wird die Jägerschaft zur Kasse gebeten.

Deshalb seien einzelne Jagden nur noch schwer zu verpachten, weil sich die Mitglieder der Jagdgemeinschaften außerstande sehen, die Schäden zu ersetzen, hieß es. Mit dem Vorgehen will Oberösterreich verhindern, dass die Wildschweinplage so groß wie in Niederösterreich wird. Dort bestehen in einigen Bezirken schon flächendeckend Probleme.

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