Fahrzeug beschossen
EU-Polizist im Kosovo getötet
Zwar liegt noch keine offizielle Bestätigung seitens der EU vor, doch laut kosovarischen Medienberichten handelt es sich beim erschossenen Polizisten um einen litauischen Staatsbürger. Außerdem sollen drei seiner Kollegen verletzt worden sein, wie der Belgrader Sender B-92 berichtete.
Wiederbelebungsversuche fehlgeschlagen
Der EULEX-Angehörige sei nach dem Angriff im bewusstlosen Zustand ins Krankenhaus in Nord-Mitrovica eingeliefert worden. Die Wiederbelebungsversuche der Ärzte hätten erfolglos fast eine Stunde gedauert, wurde Milan Ivanovic, der Chef des Krankenhaus in Nord-Mitrovica von der staatlichen serbischen Nachrichtenagentur Tanjug zitiert.
Eine Task Force in Mitrovica sei sofort aktiviert worden, Ermittlungen seien im Gange. Die Zone des Angriffes sei abgesperrt worden, teilte die EULEX-Mission in Pristina mit. Diese verurteilte gleichzeitig die Gewalt gegen ihren Angehörigen und ersuchte eventuelle Augenzeugen der Geschehnisse, sich zu melden.
Regierung verurteilt Angriff auf das Schärfste
Die Staats- und Regierungsspitze des Kosovo hat den Angriff auf das Schärfste verurteilt. Der Überfall habe die Destabilisierung des Landes und die Untergrabung der Verfassungsordnung in einem Augenblick zum Ziel, in dem die Institutionen der Republik Kosovo die politische Reife an den Tag legten, sich für die Bildung eines einheitlichen Staates einzusetzen, meinte die kosovarische Präsidentin Atifete Jahjaga.
Premierminister: "Hässlicher und schändlicher Akt"
Die Angriffe auf internationale Vertreter im Kosovo seien Versuche, ein Klima der Unsicherheit und Angst vor den Lokalwahlen am 3. November zu schaffen, so Jahjaga weiter. Für den kosovarischen Premierminister Hashim Thaci handelte es sich bei dem tödlichen Angriff um einen "hässlichen und schändlichen" Akt.
Lokalwahlen als Lackmustest für Einigung im April 2013
Die Lokalwahlen stellen eine wichtige Voraussetzung für die Bildung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Kosovo, eine Art Autonomie für Serben, dar. Die bisher führenden nordkosovarischen serbischen Politiker zeigten sich bisher abgeneigt gegenüber einer Teilnahme an der Wahl. Die Bildung der Gemeinschaft war zwischen Belgrad und Pristina im April 2013 vereinbart worden.
Nordkosovo als heikelste Region für EU-Mission
Die im Jahr 2008 gegründete EULEX-Mission soll dem Kosovo bei der Durchsetzung rechtsstaatlicher Prinzipien helfen und seine Polizei-, Zoll- und Justizbehörden überwachen. Besonders heikel ist die Mission im Nordkosovo, wo mehrheitlich Serben leben. Während sie eine weitgehende Autonomie anstreben, forcieren großalbanisch-nationalistische Gruppierungen wie die Partei Vetevendosje (Selbstbestimmung) die Eingliederung des Nordkosovo in einen vollkommen unabhängigen und ohne internationale Kontrolle stehenden Staat, der auch keine ethnisch begründete Autonomiegebiete zulässt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.